EU

Kanada schliesst sich EU-Kreditfonds für Rüstungsprojekte an

Keystone-SDA
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Bern,

Kanada schliesst sich einem bis zu 150 Milliarden Euro schweren EU-Programm für günstige Darlehen zur gemeinsamen Beschaffung von Rüstungsgütern an.

von der leyen
Kanada schliesst sich EU-Kreditfonds für Rüstungsprojekte an. - dpa

Das Finanzierungsinstrument sei «in diesen geopolitisch turbulenten Zeiten» ein Weg, um die Zusammenarbeit zu verstärken, erklärten EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der kanadische Premierminister Mark Carney in einer gemeinsamen Mitteilung. Es gehe darum, verteidigungspolitische Ziele zu erfüllen, vorhandene Mittel besser einzusetzen und darum, sich in Rüstungsfragen enger abzustimmen.

Hintergrund des Projekts mit dem Namen Safe sind die Aufrüstungsbemühungen in Europa: Sie sollen Russland davor abschrecken, nach der Ukraine möglicherweise auch noch einen EU-Staat anzugreifen. Geheimdienste gehen davon aus, dass Russland spätestens 2030 militärisch in der Lage sein dürfte, einen weiteren Krieg zu beginnen.

Für den Nato-Partner Kanada dürfte der Reiz einer etwas engeren Anbindung an die EU im Rüstungssektor auch darin liegen, die Abhängigkeit von den USA als wichtigstem Bündnispartner des Landes zu reduzieren. Präsident Donald Trump hatte Kanada vor den Kopf gestossen, indem er wiederholt anregte, das Nachbarland solle schlicht als 51. Bundesstaat in die USA integriert werden.

«Gemeinsame Prioritäten Kanadas und der EU»

In der gemeinsamen Erklärung vom Montag hiess es, die Teilnahme an dem Kreditprogramm sei «der nächste Schritt unserer sich verstärkenden Zusammenarbeit und symbolisch für die gemeinsamen Prioritäten Kanadas und der Europäischen Union». Kanada gehört wie die meisten EU-Staaten zu den standhaften Unterstützern der von Russland angegriffenen Ukraine.

Die über den EU-Haushalt abgesicherten Darlehen des Safe-Projekts sollen es Mitgliedsstaaten ermöglichen, zu sehr günstigen Finanzierungsbedingungen in gemeinsame Rüstungsprojekte zu investieren – beispielsweise, um zusätzliche Luftverteidigungssysteme oder Munition zu kaufen. Gemeinsame Beschaffungsprojekte sollen der EU zufolge über Mengenvorteile auch zu niedrigeren Preisen führen. Zudem soll dadurch sichergestellt werden, dass die Streitkräfte der Partnerländer besser zusammenarbeiten können, also ihre sogenannte Interoperabilität erhöht wird.

Deutschland will die Darlehen im Gegensatz zu anderen grossen EU-Ländern wie Frankreich, Italien und Spanien vorerst nicht in Anspruch nehmen, da die Bundesrepublik auf den Finanzmärkten auch ohne EU-Unterstützung Kredite zu sehr günstigen Konditionen bekommt. Deutsche Unternehmen könnten aber über das Programm finanzierte Aufträge bekommen.

Kommentare

User #4634 (nicht angemeldet)

Da ist Kanada direkt in den Pool der Aufrüstungsfreunde gesprungen. Na so etwas.

User #2700 (nicht angemeldet)

Wäre auch toll, wenn die CH auch mitmachen würde. Viele CH Unternehmen könnten davon profitieren und neue Arbeitsplätze in der CH schaffen. Hehehe. LOL.

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