Die Französin Mylène Bernhardt hat ein antikes Klavier geerbt. Dieses gehörte ursprünglich einer jüdischen Familie, nach deren Nachfahren Bernhardt nun sucht.
altes Klavier
Ein altes Klavier mit grosser Geschichte soll an die Nachfahren der ehemaligen Besitzern zurück. (Symbolbild) - Pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Besitz von Mylène Bernhardt befindet sich ein rund 150 Jahre altes Klavier.
  • Dieses gehörte offenbar einer jüdischen Familie, die es im Zweiten Weltkrieg zurückliess.
  • Nun sucht Bernhardt die Nachfahren der alten Besitzer und will das Klavier zurückgeben.

Eine junge Französin hat eine Suche nach den Nachfahren der Besitzer eines rund 150 Jahre alten Klaviers gestartet. Dabei erhält sie auch Unterstützung von jüdischen Organisationen. Wie Mylène Bernhardt erfuhr, soll eine jüdische Familie das Klavier im Zweiten Weltkrieg auf der Flucht zurückgelassen haben.

Jüdische Familie hatte Klavier auf Flucht zurückgelassen

Nun will es Bernhardt an die Nachfahren zurückzugeben. Über die sozialen Medien startete sie eine Suche nach Angehörigen der Familie Pinguet. Die jüdische Familie soll auf der Flucht Paris verlassen haben und das Klavier in einem Bahnwaggon mitgenommen haben.

Juden
Niederlande prüfen Rolle der Bahn bei Judendeportation. - Keystone

Unterschlupf fand sie demnach während zwei Jahren im Loire-Örtchen Brives-Charensac bei Bernhardts Urgrosseltern, die nahe am Bahnhof wohnten. Als die Flucht 1944 weiterging, sei das Klavier zurückgeblieben. Nach Kriegsende erhielten die Urgrosseltern noch einen Brief der Familie Pinguet - sie hatten überlebt und waren wohlauf.

Klavier wurde vor rund 150 Jahren bei Rinaldi gebaut

Das Klavier wurde bereits detailliert unter die Lupe genommen. Es muss zwischen 1860 und 1883 beim Klavierbauer Jules Rinaldi in Paris entstanden und damit ungefähr 150 Jahre alt sein. Über die Seriennummer konnten die damaligen Käufer aber nicht ermittelt werden.

Mylène Bernhardt erklärte, sie wolle das geschichtsträchtige Klavier nicht einfach in die Hände von irgendjemanden geben. Es solle entweder an Nachfahren der ursprünglichen Eigentümer oder ein Museum gehen. Namhafte Vereine und jüdische Organisationen unterstützten sie inzwischen.

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