Boris Johnson hat den vollständigen «Partygate»-Bericht erhalten. Seine Partei glaubt, er habe das Schlimmste überstanden.
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Der britische Ex-Premierminister Boris Johnson. (Archivbild). - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bericht über illegale Partys während der Covid-Krise liegt vor.
  • Der britische Premier will Stellung beziehen.
  • Johnson soll das Schlimmste hinter sich haben, glauben die Torys.

Der britische Premierminister Boris Johnson hat den vollständigen Untersuchungsbericht zur «Partygate»-Affäre erhalten.

«Wir können bestätigen, dass Sue Gray ihren endgültigen Report dem Premierminister zur Verfügung gestellt hat», sagte ein Sprecher der zentralen Regierungsbehörde Cabinet Office am Mittwoch.

Die Spitzenbeamtin Gray war von Johnson mit der internen Ermittlung beauftragt worden. Es wurde erwartet, dass Johnson gegen Mittag im Parlament Stellung zu dem Bericht nehmen wird.

Ranghöchster Beamter bleibt im Amt

Mehrere Medien berichteten übereinstimmend, dass der ranghöchste Regierungsbeamte Simon Case weder zurücktreten noch von Johnson entlassen werde. Case ist der Chef des Öffentlichen Diensts (Civil Service) und gilt als einer der Verantwortlichen für die tolerierte Party- und Alkoholkultur in der Downing Street.

Der Bericht wird mit Spannung erwartet. Gray hatte intern zu mehreren Lockdown-Partys im Regierungssitz ermittelt, bei denen Corona-Regeln gebrochen wurden. Wegen Polizeiermittlungen hatte Gray bisher nur einen stark gekürzten Bericht veröffentlicht. Darin wirft sie Downing Street schweres Fehlverhalten vor.

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Der britische Premierminister Boris Johnson wird am Dienstag sein Amt abgeben müssen. - sda - Keystone/Ukrainian Presidential Press Office/AP/Uncredited

Die Londoner Polizei hat mittlerweile mehr als 120 Strafbescheide gegen Dutzende Beschäftigte erlassen, auch Johnson erhielt in einem Fall eine Geldstrafe.

Sollte Johnson zurücktreten?

Die Opposition sowie einige Abgeordnete von Johnsons Konservativer Partei fordern den Rücktritt des Premiers. Dies schliesst der 57-Jährige bisher aus. Johnson erhielt am Mittwoch auch Unterstützung: Dies sei kein Schlüsselmoment für den Premier, sagte der Tory-Abgeordnete Charles Walker der BBC. Im Gegenteil: Johnson habe das Schlimmste hinter sich.

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