Italien verspricht Wirtschaftshilfen in Höhe von über fünf Milliarden Euro
Die italienische Regierung will Menschen, die stark von der Pandemie getroffen werden finanziell unterstützen.

Das Wichtigste in Kürze
- Wegen der Corona-Pandemie werden viele wirtschaftliche Bereiche finanziell hart getroffen.
- Die italienische Regierung will mit Geldern von über fünf Milliarden Euro helfen.
Die italienische Regierung hat Wirtschaftshilfen in Höhe von über fünf Milliarden Euro für die am stärksten betroffenen Bereiche angekündigt. Die Mittel würden in einem «einfachen und schnellen Verfahren» ausgezahlt. Dies versprach Wirtschaftsminister Roberto Gualtieri am Dienstagabend. Bis Mitte November solle das Geld auf den Konten der Betroffenen sein, fügte er hinzu.

Seine Regierung habe das Dekret im Wettlauf gegen die Zeit verabschiedet, teilte Ministerpräsident Giuseppe Conte mit. «Es gibt Menschen, die leiden und nicht länger warten können», sagte er. Am Montagabend hatten in mehreren Städten Italiens Proteste gegen die strikteren Corona-Massnahmen der Regierung stattgefunden. In mehreren Fällen war es zu Krawallen gekommen.
Conte hatte am Sonntag nach einer erneuten Rekordzahl an Corona-Infektionen weitere Beschränkungen angekündigt. Seit Montag sind Kinos, Theater und Fitnessstudios für einen Monat geschlossen. Für Restaurants und Bars wurde die ab Mitternacht geltende Sperrstunde auf 18 Uhr vorverlegt. Viele Wirte sorgen sich nun um ihre Existenz.
Conte verurteilt Gewalttaten am Rande der Demonstrationen
Diese «schmerzhafte Massnahmen» seien notwendig gewesen, um einen totalen Lockdown zu verhindern. Dieser würde der Wirtschaft und Gesellschaft einen schweren Schaden zufügen, sagte Conte.

«Wenn wir diese Massnahmen respektieren, haben wir eine gute Chance, dem Dezember mit einer gewissen Gelassenheit entgegenzusehen.» Dies fügte er hinzu und verurteilte die Gewalttaten am Rande der Demonstrationen.
Italien war während der ersten Corona-Welle im Frühjahr eines der am schwersten von der Pandemie betroffenen Länder der Welt. Insgesamt wurden in dem Land bisher nach Angaben des Gesundheitsministeriums mehr als 500'000 Corona-Infektionen nachgewiesen, mehr als 37'000 Menschen starben. Am Dienstag registrierten die Gesundheitsbehörden fast 22'000 Neuinfektionen.