Italien: Tausende demonstrieren gegen Flüchtlings-Politik
An Italiens Grenze zu Frankreich haben tausende Menschen gegen eine Abschottung Europas gegen Flüchtlinge demonstriert.

Das Wichtigste in Kürze
- 3000 Demonstranten zogen durch die Strassen von Ventimiglia.
- Sie protestierten gegen eine Abschottung Europas gegen Flüchtlinge.
Durch die ligurische Stadt Ventimiglia zogen am Samstag etwa 3000 Menschen, darunter zahlreiche Italiener, aber auch Franzosen, Deutsche, Niederländer und Spanier. «Für einen würdigen Empfang von Flüchtlingen in einem Europa ohne Grenzen», stand auf dem Transparent einer Demonstrantin. Die Kundgebung wurde von einem Grossaufgebot der Polizei begleitet.
Zahlreiche Organisationen, die sich um Flüchtlinge kümmern, hatten zu dem vier Kilometer langen Protestmarsch aufgerufen. In einer gemeinsamen Erklärung nannten sie als Ziel «eine Mobilisierung zum Anprangern der Brutalität der nationalen und internationalen Politik zum Umgang mit Migration». Ausserdem forderten sie «ein europäisches Aufenthaltsrecht und das Recht auf Mobilität» für Migranten innerhalb Europas.
Frankreich verwehrt die Einreise
Die italienische Grenzstadt Ventimiglia hatten früher zahlreiche Flüchtlinge auf dem Weg in nördliche europäische Länder passiert. Seit 2015 verwehrt Frankreich ihnen aber systematisch die Einreise.
Vor einer Woche war in der nordfranzösischen Hafenstadt Calais ein Solidaritätsmarsch zu Ende gegangen, der am 30. April in Ventimiglia gestartet war. Die Demonstranten wollten mit ihrem 1400 Kilometer langen Marsch nach eigenen Angaben zeigen, dass ein «Frankreich, das willkommen heisst, existiert».
Italien ist das Hauptankunftsland für Flüchtlinge, die von Afrika aus über das Mittelmeer in die EU gelangen.