Von Anfang Januar bis Mitte Juni sind 54'300 Migranten an den Aussengrenzen Europas angekommen. Die meisten kommen über das Mittelmeer.
Migranten
80 Prozent der Migranten sind dieses Jahr über das Mittelmeer nach Europa gekommen. - epa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Anzahl an Migranten an Europas Grenzen ist zuletzt zurückgegangen.
  • Von Januar bis Mitte Juni waren es 54'300 Menschen.
  • Die meisten davon nehmen die Mittelmeer-Route.

Seit Anfang des Jahres sind deutlich weniger Migranten an Europas Aussengrenzen als in den Vorjahren angekommen. Von Anfang Januar bis Mitte Juni waren es nach Angaben der Organisation für Migration (IOM) in Genf gut 54 300 Menschen, verglichen mit fast 187'000 im vergangenen Jahr und 390'500 im Jahr davor.

Die meisten Menschen erreichen Europa nach IOM-Angaben nach wie vor über das Mittelmeer, insgesamt 80 Prozent in diesem Jahr. Die meisten kamen in Italien an, gefolgt von Spanien und Griechenland. In Italien kamen 16'400 Menschen an. Im vergangenen Jahr waren es im gleichen Zeitraum sieben mal so viele, im Jahr davor sogar elf Mal so viele. In Spanien kamen 13'600 per Boot plus 2700 über Land an (2017 insgesamt: 28'700). In Griechenland waren es bislang 13'000 per Boot und 8000 über Land – zusammen 21'000. 2017 kamen in Griechenland bis Mitte Juni insgesamt 35'000 Menschen an, im Jahr davor 177'000.

Knapp 1000 Menschen tot oder vermisst

Nach Spanien legen Boote nach der IOM-Analyse aus Marokko ab und es kommen Migranten in die spanischen Afrika-Exklaven Ceuta und Melilla sowie über Portugal, nach Italien kommen Menschen auf dem Seeweg aus Libyen und Tunesien und auf die Balkenrouten gelangen Menschen vor allem über die Türkei. Auf den Balkanrouten wurden bis Ende Mai in Bulgarien, Mazedonien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Albanien und Ungarn rund 9000 Flüchtlinge und Migranten gezählt.

Bis Mitte Juni wurden im Mittelmeer knapp 1000 Menschen tot geborgen oder vermisst gemeldet, verglichen mit gut 3100 im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Zahl dürfte nach Angaben von Hilfsorganisationen aber deutlich höher sein. Nicht jede Schiffstragödie wird bekannt.

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