Internationale Terrorfahndung nach tödlichen Schüssen in Oslo
Das Wichtigste in Kürze
- Die norwegische Polizei fahndet im Ausland nach einem möglichen Terror-Helfer.
- Dieser soll an den tödlichen Schüssen vor einer Pride-Parade beteiligt gewesen sein.
- Bei dem Anschlag auf eine Schwulen-Bar starben zwei Menschen, 21 weitere wurden verletzt.
Vor drei Monate kam es in Oslo zu tödlichen Schüssen kurz vor einer Pride-Parade. Nun hat die norwegische Polizei einen möglicherweise beteiligten Mann zur internationalen Fahndung ausgeschrieben.
Ihm werde im Zusammenhang mit der Ende Juni verübten Tat Beihilfe zu Terrorhandlungen vorgeworfen. Das gab die Osloer Polizei am Freitag bekannt.
Es handle sich um einen norwegischen Staatsbürger in seinen Vierzigern, der der Polizei wegen Straftaten bekannt sei. Das sagte Polizeianwalt Børge Enoksen auf einer Pressekonferenz.
Der Mann befinde sich im Ausland auf freiem Fuss – in welchem Land wolle man nicht kommentieren. Man arbeite mit ausländischen Behörden zusammen, damit der Gesuchte festgenommen werde.
Zwei Tote, 21 Verletzte kurz vor Pride
In der Nacht zum 25. Juni hatte ein Angreifer in der Nähe einer beliebten Schwulen-Bar in der norwegischen Hauptstadt Schüsse abgefeuert. Eine ursprünglich am selben Wochenende geplante Pride-Parade wurde daraufhin abgesagt.
Zwei Menschen starben, 21 weitere wurden verletzt. Die Attacke wurde vom norwegischen Geheimdienst als islamistischer Terroranschlag eingestuft – der Terrorverdacht habe sich erhärtet, sagte Enoksen am Freitag.
Die Polizei geht unter anderem der Theorie nach, ob sich die Tat explizit gegen Homosexuelle richtete. Ein Norweger mit iranischen Wurzeln war wenige Minuten nach den ersten Schüssen festgenommen worden. Er sitzt in Untersuchungshaft, verweigert in Verhören aber die Aussage.
Bei dem nun zur Fahndung ausgeschriebenen Mann soll es sich um einen in Norwegen bekannten Islamisten handeln. Er hielt sich nach Informationen der norwegischen Sender NRK und TV2 sowie der Zeitung «Aftenposten» zuletzt in Pakistan auf. Zwischen ihm und dem Angreifer soll es vor der Tat längere Zeit Kontakt gegeben haben.