Inflation

Inflation in Deutschland auf niedrigstem Stand seit Juni 2021

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Die Verbraucherpreise steigen zwar weiter, aber weniger stark als in den vergangenen zwei Jahren. Experten rechnen mit einer sinkenden Inflation 2024.

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Die Inflation in Deutschland ist so niedrig wie zuletzt vor über zwei Jahren. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/EPA/JIM LO SCALZO

Gesunkene Energiepreise haben die Inflationsrate in Deutschland auf den niedrigsten Stand seit über zwei Jahren gedrückt. Die Verbraucherpreise lagen im November um 3,2 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, teilte das Statistische Bundesamt mit.

«Die Inflationsrate hat sich den fünften Monat in Folge abgeschwächt», sagte Behördenchefin Ruth Brand. Im Oktober waren die Verbraucherpreise innerhalb eines Jahres noch um 3,8 Prozent gestiegen.

Im September lag die Jahresinflationsrate bei 4,5 Prozent und im August bei 6,1 Prozent. Zu Jahresbeginn stand sogar eine 8 vor dem Komma. Im November erreichte die Teuerungsrate nun den niedrigsten Stand seit Juni 2021 mit damals 2,4 Prozent.

Tariflöhne steigen weniger stark als die Teuerungsrate

Trotz des Rückgangs in den vergangenen Monaten rechnen Volkswirte damit, dass die Inflationsrate im Schnitt des laufenden Jahres bei etwa 6 Prozent liegt. Nach einer Auswertung der gewerkschaftlichen Böckler-Stiftung müssen viele Tarifbeschäftigte ungeachtet vergleichsweise hoher Lohnabschlüsse damit erneut Reallohnverluste hinnehmen.

Demnach stiegen die Tariflöhne im laufenden Jahr im Schnitt um 5,6 Prozent und blieben damit unter der angenommenen Teuerung von durchschnittlich 6,0 Prozent.

Für Verbraucherinnen und Verbraucher sind deutlich gestiegene Preise eine Belastung. Die Menschen können sich für ihr Geld weniger leisten. Das bremst den privaten Konsum – eine wichtige Stütze der deutschen Konjunktur.

Heizöl und Erdgas deutlich günstiger

Energie kostete im November 4,5 Prozent weniger als ein Jahr zuvor und dämpfte so die Inflationsrate. Im vergangenen Jahr waren die Energiepreise infolge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine stark gestiegen und hatten so die Teuerung insgesamt in die Höhe getrieben.

Deutlich günstiger waren im November unter anderem leichtes Heizöl (-19,4 %) und Erdgas (-18,3 %). Der Besuch an der Tankstelle kostete 6,9 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Strom verteuerte sich hingegen um 1,6 Prozent.

Nahrungsmittel verteuerten sich überdurchschnittlich um 5,5 Prozent. Der Anstieg fiel aber nicht mehr so stark aus wie in den Vormonaten. Vor allem für Obst (+12,0 %) sowie für Zucker, Marmelade, Honig und andere Süsswaren (+11,9 %) mussten die Verbraucher spürbar mehr bezahlen als ein Jahr zuvor.

Experten rechnen mit sinkender Inflation 2024

Volkswirte rechnen damit, dass die Inflation weiter sinken wird. So geht beispielsweise der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung von einer Teuerungsrate von durchschnittlich 2,6 Prozent im kommenden Jahr aus.

Nach Einschätzung vieler Ökonomen dürfte die Inflationsrate im Dezember allerdings vorübergehend noch einmal auf etwa 4 Prozent steigen. Im vergangenen Jahr hatte der Staat einmalig die Kosten für den Dezember-Abschlag der Gas- und Fernwärmekunden übernommen. Dieser Effekt entfällt in diesem Jahr.

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