Wahl in Polen: Was der Ausgang für Deutschland bedeutet
An diesem Sonntag wählt Polen einen neuen Präsidenten. Der Ausgang der Wahl entscheidet auch über die Zukunft der deutsch-polnischen Beziehungen.

In Polen findet an diesem Sonntag die Präsidentschaftswahl statt. Die Wahl gilt als entscheidend für die politische Ausrichtung des Landes.
Nach zehn Jahren endet die Amtszeit von Präsident Andrzej Duda. Nun stehen sich zwei Lager gegenüber, die das Land seit Jahren prägen, wie «Tagesschau» berichtet.
Der Ausgang der Präsidentschaftswahl in Polen wird bestimmten, wie sich die Beziehungen zu Deutschland entwickeln werden.
Zwei Favoriten prägen den Wahlkampf in Polen
Der liberale Bürgermeister von Warschau, Rafał Trzaskowski, führt laut Umfragen mit rund 31 Prozent. Er steht für einen pro-europäischen Kurs und enge Beziehungen zu Deutschland, so «rbb24».

Sein Hauptgegner ist Karol Nawrocki, parteilos, aber von der nationalkonservativen PiS unterstützt. Nawrocki will den EU-Migrationspakt ablehnen und den European Green Deal beenden.
Beobachter erwarten, dass keiner der Kandidaten im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit erreicht. Eine Stichwahl am 1. Juni gilt als wahrscheinlich, wie «Statista» berichtet.
Wahl entscheidet über Reformen und Blockaden
Der Wahlausgang bestimmt, ob die Reformen der Regierung unter Donald Tusk von 2023 umgesetzt werden können. Ein Sieg Trzaskowskis würde Premierminister Tusk stärken und die europäische Integration vorantreiben, wie «Zeit Online» berichtet.

Ein Erfolg Nawrockis könnte die Blockadepolitik der PiS fortsetzen. Damit stünde auch das Verhältnis zu Berlin erneut auf dem Prüfstand.
Deutsch-polnische Beziehung steht auf dem Spiel
Die Präsidentschaftskandidaten vertreten bei der Grenzpolitik ähnliche Positionen. In der Haltung zur deutsch-polnischen Beziehung zeigen sich jedoch deutliche Unterschiede, wie «Tagesschau» berichtet.
Nawrocki wirft Trzaskowski und der Tusk-Regierung vor, die Sicherheit Polens zu gefährden. Er behauptet, sie seien Erfüllungsgehilfen der deutschen Politik.
Premierminister Tusk fordert von Deutschlands Kanzler Friedrich Merz Unterstützung an der EU-Aussengrenze. Er lehnt Kontrollen an der deutsch-polnischen Grenze und die Aufnahme Geflüchteter aus Deutschland ab, wie «rbb24» berichtet.
Grenzkontrollen treffen die Grenzbewohner hart
Eine Verschärfung der Grenzkontrollen würde die Bewohner in Slubice stark belasten, wie «rbb24» berichtet. Viele Menschen arbeiten, leben und pendeln täglich auf beiden Seiten der Oder zwischen Polen und Deutschland.

Bis zu 17'000 Grenzübertritte finden demnach täglich statt. Die Grenze sei für die Menschen keine Barriere, sondern Teil des Alltags.
Die Wahllokale sind bis 21 Uhr geöffnet. Erste Prognosen werden noch am Abend erwartet, das Endergebnis folgt am Montag, wie «Tagesschau» meldet.