Infektionszahl klettert auch in Portugal rapide - «Neue Massnahmen»
Das Coronavirus verbreitet sich auch in Portugal immer stärker. Am Donnerstag wurde die zweithöchste Zahl an Neuinfektionen seit Beginn der Pandemie gemeldet.

Das Wichtigste in Kürze
- Am Donnerstag vermeldete Portugal 1278 Neuinfektionen binnen 24 Stunden.
- Dies ist die zweithöchste Anzahl neu gemeldeter Corona-Fälle seit Ausbruch der Pandemie.
- Die Regierung will kommende Woche neue Massnahmen beschliessen.
Das Coronavirus macht auch dem bisher relativ gut durch die Krise gekommenen Portugal immer mehr zu schaffen. Mit 1278 Neuinfektionen binnen 24 Stunden meldete die Gesundheitsbehörde DGS am Donnerstag die zweithöchste Ansteckungszahl seit Ausbruch der Pandemie.
Mehr neue Fälle wurden nur ein einziges Mal vor knapp sechs Monaten erfasst: Am 10. April hatte es 1516 Neuinfektionen gegeben. Seitdem war aber in Portugal nie wieder die Marke von 1000 erreicht worden. Wegen der rapide steigenden Zahlen kündigte die sozialistische Regierung von Ministerpräsident António Costa «neue Massnahmen» an.
Die Gesamtzahl der Fälle kletterte den amtlichen Angaben zufolge auf mehr als 82 000. Die Zahl der Menschen, die mit Covid-19 starben, stieg am Donnerstag um zehn auf 2050. Die Zahl der in Krankenhäusern behandelten Covid-19-Patienten ist in etwas mehr als einem Monat um 500 Personen gestiegen.
Keine weitere strikte Ausgangssperre
«Nächste Woche werden wir neue Massnahmen beschliessen, ich kann aber noch nicht sagen, welche», erklärte Präsidentschaftsministerin Mariana Vieira da Silva. Eine strikte Ausgehsperre, wie sie es zu Beginn der Pandemie gegeben hat, schloss die Politikerin aber aus. «Das Land würde kaum wieder einen allgemeinen Lockdown wie im März und April ertragen», meinte sie auf Fragen von Journalisten.
In Portugal gilt nicht im gesamten Land eine generelle Maskenpflicht im Freien, sondern nur auf Madeira. Mund-Nasen-Schutz muss man aber unter anderem in öffentlichen Transportmitteln, in Läden und anderen geschlossenen Räumen tragen. Ausserdem muss man einen Mindestabstand von zwei Metern zu anderen Personen einhalten. Die Bundesregierung warnt vor nicht notwendigen, touristischen Reisen in die Region Lissabon.