Der Biber kehrt nach Portugal zurück
Zum ersten Mal seit 500 Jahren sieht man in Portugal wieder europäische Biber. Für das Flussökosystem sind die Tiere ein Segen.

Das Wichtigste in Kürze
- In Portugal wurden erstmals seit 500 Jahren wieder Biber gesichtet.
- Die Tiere könnten eine entscheidende Rolle bei der Dürre- und Brandbekämpfung einnehmen.
- Auch im Flussökosystem spielen sie «eine grundlegende Rolle».
Seit dem 15. Jahrhundert galt der europäische Biber in Portugal als ausgestorben. Nun kehrt er erstmals seit 500 Jahren in das iberische Land zurück.
Laut einer gemeinnützigen Organisation handelt es sich um einen «der bedeutendsten Schritte in der Renaturierung portugiesischer Flüsse».
Wie das «goodnewsnetwork» berichtet, konnten erste Erscheinungen des Tieres per Kameraaufnahmen festgehalten werden. «Wir haben diesen Durchbruch seit einigen Jahren erwartet und freuen uns nun sehr über seine Rückkehr», äussert Pedro Prata.
Der Teamleiter bei Rewilding Portugal erklärt: «Der Biber ist ein natürlicher Verbündeter bei der Wiederherstellung der Gesundheit unserer Flüsse und Feuchtgebiete.» In den Flussökosystemen spiele er «eine grundlegende Rolle».
Feuchtere Böden und effektive Brandschutzschneisen
Durch die unermüdliche Aktivität beim Dammbau bilden die Biber Wasserparadiese für Amphibien, kleine Fische, Insekten, Vögel und Wirbellose.
Sie stauen die Flüsse auf und lenken die Gewässer in verschiedene Richtungen: Teiche, Feuchtgebiete und nützliche Hochwasserkanäle entstehen.
Neben einer Verbesserung der Wasserqualität helfe der Biber auch effektiv bei der Bekämpfung von Bränden und Dürren, erläutert Prata.
Die Wasserspeicherung im Trockenlandboden werde erhöht, die durch Biberdämme entstehenden Feuchtgebiete fungieren als natürliche Brandschutzschneisen.
Besser als jede menschengemachte Technik
Die Tiere erbrächten ökologische Leistungen, «die kein modernes Gerät mit der gleichen Effizienz und in dem gleichen Umfang nachbilden kann». Dieses «ohne unüberwindbare Kosten und Bürokratie», so Prata.
Rewilding Portugal informierte die zuständigen Umweltbehörden, um sich auch auf die negativen Auswirkungen der Biber-Verbreitung vorbereiten zu können: So können die Tiere beispielsweise Flussuferplantagen zerstören.
In Ländern wie Deutschland, Schweden, Frankreich und der Schweiz kommt es mitunter zu Beschwerden von Landwirten.