Industrierekord kurbelt deutsche Wirtschaft im März an
Die Geschäfte der deutschen Wirtschaft haben im März angesichts der rekordstarken Industrie unerwartet deutlich an Schwung gewonnen - trotz der anrollenden dritten Corona-Welle.

Das Wichtigste in Kürze
- Der gemeinsame Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft - Dienstleister und Industrie zusammen - kletterte um 5,7 auf 56,8 Punkte.
Das ist der höchste Stand seit mehr als drei Jahren, wie das Institut IHS Markit am Mittwoch zu seiner Umfrage unter Hunderten Unternehmen mitteilte.
Das Barometer signalisiert ab 50 Zählern ein Wachstum. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit nur mit einem Anstieg auf 51,6 Punkte gerechnet.
«Das deutet auf einen bemerkenswerten Aufschwung der deutschen Wirtschaft im März hin», kommentierte Markit-Ökonom Phil Smith die Ergebnisse der Umfrage. «Es besteht sogar die Aussicht, dass das erste Quartal 2021 besser ausfallen wird als erwartet.»
Ausschlaggebend hierfür ist die Industrie: Hier schnellte das Barometer um 5,9 auf das Rekordhoch von 66,6 Punkte hoch. «Die boomende globale Nachfrage nach Industrieerzeugnissen ,Made in Germany' scheint nicht nachzulassen, und laut den Unternehmen werden zuvor verschobene Investitionen jetzt getätigt», sagte Smith.
«Die Kehrseite der Medaille ist allerdings, dass die Lieferketten infolge des Industrie-Aufschwungs zunehmend unter Druck geraten.» Das habe die Einkaufspreise so stark in die Höhe getrieben wie selten zuvor in der knapp 25-jährigen Geschichte der Umfrage.
Die unter den Corona-Beschränkungen besonders leidenden Dienstleister meldeten sich ebenfalls mit Wachstum zurück. Das entsprechende Barometer kletterte um 5,1 auf 50,8 Zähler, den höchsten Stand seit sieben Monaten. Hier machten sich der Umfrage zufolge die ersten Lockerungen der Lockdown-Beschränkungen positiv bemerkbar.