Die Menschen in Belgrad gehen wieder auf die Strasse: Nach den tödlichen Schusswaffenangriffen kommt es zu Massenprotesten in Serbien.
Serbien
Während einer Demonstration gegen Gewalt: Menschen blockieren in Belgrad, Serbien eine Autobahn. - Darko Vojinovic/AP/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Belgrad protestieren erneut zahlreiche Menschen gegen die Waffengewalt im Land.
  • Sie fordern ein Ende der Gewaltverherrlichung in den serbischen Medien.
  • Präsident Aleksandar Vucic verurteilte die Proteste.

Zehntausende Menschen haben in Belgrad erneut gegen Waffengewalt protestiert. Vor rund zwei Wochen hatten Schusswaffenangriffe insgesamt 18 Todesopfer in Serbien gefordert. Das berichtet «AFP».

Die Demonstranten fordern den Rücktritt hochrangiger Politiker sowie ein Ende der Gewaltverherrlichung in den serbischen Medien. Sie verlangen den Entzug von Sendelizenzen für Fernsehsender mit gewalttätigen Inhalten. Zudem wollen sie ein Verbot regierungsnaher Zeitungen erreichen, die gegen politisch Andersdenkende hetzten. Ausserdem insistieren sie auf den Rücktritt des Innenministers und des Geheimdienstchefs.

Präsident Vucic plant «Entwaffnungskampagne» in Serbien

Die Proteste sind bereits die grössten seit den Massendemonstrationen im Jahr 2000, die zum Rücktritt von Slobodan Milosevic führten. Die Regierungspartei von Präsident Aleksandar Vucic verurteilt die Proteste als «Politisierung» der Bluttaten. Sie beschuldigt ausländische Geheimdienste, Unruhe zu schüren. Präsident Vucic plant eine gross angelegte «Entwaffnungskampagne» und kündigte selbst eine Demonstration an.

In Serbien sind über 760'000 Schusswaffen registriert. Das entspricht einem Anteil von 39 Prozent der Bevölkerung, der höchste Wert in Europa laut dem Small Arms Survey (SAS).

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