Am Sonntag hielt der Papst eine Predigt auf dem Petersplatz in Rom. Dabei kritisierte er Europas Umgang mit Migranten. Er nannte ihn «sündig und kriminell».
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Papst Franziskus kritisierte Europas Migrationspolitik. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Immer wieder ertrinken Migrantinnen und Migranten bei ihrer Flucht über das Meer.
  • Nun kritisierte der Papste Europas Umgang mit Flüchtlingen.
  • Er nannte das Mittelmeer den «grössten Friedhof der Welt».

Papst Franziskus hat den Umgang mit Migranten vor Europas Küsten scharf kritisiert. «Die Ausgrenzung von Migranten ist scheusslich, sündig und kriminell.» Das sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Sonntag in seiner Predigt auf dem Petersplatz in Rom.

«Sie lässt sie vor uns sterben, und so haben wir heute ein Mittelmeer, das der grösste Friedhof der Welt ist.» Das erklärte der 85 Jahre alte Argentinier. Der Pontifex kritisierte, dass die Menschen in Lager geschickt würden, wo sie «ausgenutzt und als Sklaven verkauft werden».

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Papst Franziskus. - sda - Keystone/AP/Andrew Medichini

Hilfsorganisationen kritisieren, dass die EU-Staaten den Migranten nicht koordiniert zu Hilfe kommen. Ebenso fängt Libyens Küstenwache immer wieder Boote ab, um die Menschen zurück in das Bürgerkriegsland zu bringen. Dort drohen ihnen Gewalt und Ausbeutung.

Papst betet für ukrainische Flüchtlinge

Jorge Mario Bergoglio, wie Papst Franziskus bürgerlich heisst, kritisiert immer wieder unter anderem die europäischen Länder für ihre Migrationspolitik. Er rief ausserdem auf, für die vor dem Krieg in der Ukraine Geflüchteten zu beten. Nach der Messe forderte er zudem, nicht die Gefahr eine nuklearen Krieges zu vergessen.

«Warum wird aus der Geschichte nicht gelernt?», fragte er in Erinnerung an das Zweite Vatikanische Konzil vor 60 Jahren. Zu dessen Zeit habe auch die Gefahr eines Atomkrieges geherrscht, man habe sich aber damals für einen friedlichen Weg entschieden.

Die Messe am Samstag feierte der Pontifex mit zahlreichen Gläubigen anlässlich der Heiligsprechung zweier italienischer Kirchenmänner. Damit wurden Giovanni Battista Scalabrini und Artemide Zatti in den Kreis der Heiligen aufgenommen. Scalabrini (1839-1905) war Bischof in Piacenza und gründete die italienische Auswandererseelsorge, Zatti (1880-1951) war ein Ordensmann und Missionar in Argentinien.

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