Im Zusammenhang mit dem Mord an Lena (†10) wurde ein 25-Jähriger festgenommen. Er soll den verdächtigen 11-Jährigen gut kennen.
Kinderheim
Nach dem Mord an Lena (†10) in einem Kinderheim wurde ein zweier Verdächtiger festgenommen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach dem Mord an Lena (†10) in einem Kinderheim wurde ein 25-Jähriger verhaftet.
  • Er arbeitete bei der Müllabfuhr in der Region.
  • Die Ermittler kamen ihm durch ausgewertete Chats auf die Spur.
Ad

Der Mord an der zehnjährigen Lena in einem Kinderheim im deutschen Wunsiedel schockierte Anfang April Deutschland. Ein Elfjähriger wurde als mutmasslicher Täter identifiziert. Doch nun hat die Polizei einen weiteren Verdächtigen festgenommen: einen 25-jährigen Müllmann aus der Gegend.

Am vorigen Donnerstag wurde er frühmorgens kurz vor Dienstbeginn verhaftet. Ein Arbeitskollege sagt gegenüber der «Bild», der Verdächtige habe beunruhigt gewirkt. Doch er habe es heruntergespielt, behauptete, mit einem illegalen TV-Stick schwarz Sky geschaut zu haben. Dem Arbeitskollegen kam diese Erklärung unwahrscheinlich vor, denn wegen einem solchen Vergehen würde nicht die Kripo kommen.

Kinderheim
Blumen und Kerzen in der Nähe des Kinderheims, in dem Lena (†10) ermordet wurde. - keystone

Am Freitag wurde der Verdächtige dann einem Richter vorgeführt und anschliessend in Untersuchungshaft gesteckt. Ihm werden ein Tötungs- und Sexualdelikt vorgeworfen.

Auf die Spur kamen die Ermittler dem 25-Jährigen durch die Auswertung von Chats. Er soll den tatverdächtigen 11-Jährigen gut gekannt haben. Noch unklar ist, wie der Müllmann in der Tatnacht ins Kinderheim gelangen konnte.

Arbeitskollege: Verdächtiger war «komischer Typ»

Von Arbeitskollegen wird der 25-Jährige als «totaler Eigenbrötler» beschrieben. Der Verdächtige habe jeweils die Kinderheim-Route gemacht, dabei seien sie aber immer zu dritt gewesen, so ein Arbeitskollege. In Gesprächen über den Mord an Lena habe er sich jeweils rausgehalten.

Bereitet Ihnen die Jugendgewalt Sorgen?

Laut einer Bekannten stamme der 25-Jährige aus schwierigen sozialen Verhältnissen: Die Eltern hätten Hartz IV bezogen, mit dem Schulstoff habe er Probleme gehabt. Mit 18 sei er erstmals Vater geworden, erzählen die Schwiegereltern. Der Verdächtige habe viel getrunken und sich oft mit der Verlobten gestritten.

Ein anderer Arbeitskollege sagt zur «Bild»: «Er war ein komischer Typ, aber ein Mörder?» Doch wenn der Richter einen Haftbefehl erlasse, müsse er ja schon einiges in der Hand haben.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Hartz IVVaterMord