Neonazi-Musik an Weihnachtsmarkt schockiert Besucher
Ein Weihnachtsmarkt im niedersächsischen Otterndorf wurde am Wochenende durch rechtsextreme Musik gestört. Die Polizei hat Ermittlungen zum Vorfall aufgenommen.

Das Wichtigste in Kürze
- Auf einem deutschen Weihnachtsmarkt kam es am Wochenende zu erschreckenden Szenen.
- Über die offiziellen Lautsprecher ertönten plötzlich rechtsextremistische Lieder.
- Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen und sucht nach Zeugen des Vorfalls.
Am dritten Adventswochenende besuchten Hunderte von Menschen den Sternenmarkt in Otterndorf (D). Im Städtchen an der Nordseeküste wurde die friedliche Stimmung jedoch jäh unterbrochen.
Am Freitagabend wurden plötzlich rechtsextremistische Lieder über die offizielle Musikanlage des Marktes abgespielt.
Unter anderem war eine umgedichtete Liedzeile «An der Nordseeküste, am arischen Strand» zu hören.
Besuchende zeigten sich schockiert
Neben anderen extremistischen Songs wurde auch Musik der als kriminelle Vereinigung verurteilten Neonazi-Band «Landser» gespielt.
Viele Besuchende zeigten sich schockiert über den Vorfall. Derzeit kursieren Videos in sozialen Medien, in denen man im Hintergrund die rechte Musik laufen.
Stadtdirektor Frank Thielebeule äusserte sich gegenüber der «Bild»: «Das ist ein Desaster für uns. Wir haben hier seit vielen Jahren einen erfolgreichen und friedlichen Weihnachtsmarkt. Und nun stehen wir mit so einer Geschichte in der Presse.»
Die Musik wurde sofort gestoppt, als die Stadtverwaltung vom Vorfall erfahren hat. Am Sonntagvormittag wurde die Musikanlage dann sogar komplett abgebaut.
«Wir distanzieren uns von jeglicher Form von Extremismus»
In einer offiziellen Stellungnahme betonte die Stadt ihre Ablehnung jeglicher Form von Extremismus: «Wir distanzieren uns ausdrücklich von jeglicher Form von Extremismus. Die Wiedergabe wurde umgehend unterbunden.»
Der Vorfall sei bei den zuständigen Behörden angezeigt und befinde sich in der Aufklärung.
Noch ist unklar, wer für das Abspielen der Musik verantwortlich ist. Ein USB-Stick des Unternehmens, das die Musikanlage bereitgestellt hatte, steht im Fokus der Ermittlungen.
Es werde aber auch nicht ausgeschlossen, dass Unbekannte über Funk Zugriff auf die Lautsprecher erlangt haben könnten.
Die Polizei hat ihre Ermittlungen aufgenommen und sucht nach Zeugen des Vorfalls. Es wird wegen Verstosses gegen das Jugendschutzgesetz und wegen Volksverhetzung ermittelt.





















