Die Traumfabrik Hollywood ist aus Sicht des US-Schauspielers Harvey Keitel reformbedürftig.
Harvey Keitel in Marrakesch
Harvey Keitel in Marrakesch - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • US-Schauspieler warnt vor fortschreitender Kommerzialisierung der Filmbranche.

«Hollywood ist eine grosse Schöpfung», sagte der 80-Jährige am Montagabend beim Filmfestival im marokkanischen Marrakesch. «Als ich jung war, dachte ich, dass man sie zerstören muss.» Heute denke er nicht mehr so, stellte Keitel klar. Er sei vielmehr der Ansicht, dass Hollywood «reformiert werden muss».

Es habe in Hollywood eine Zeit gegeben, in der die grossen Filmstudios Kunst erschaffen und junge neue Filmemacher entdecken wollten, sagte Keitel. Zu Beginn seiner Karriere sei es «am wichtigsten» gewesen, authentisch zu sein. Es sei darum gegangen, sich «nicht kommerzialisieren» zu lassen. «Das ist dieser Geist, den wir nicht verlieren sollten.»

Auch heute gebe es in der Filmbranche noch Authentizität, sagte Keitel weiter. «Könnten wir mehr davon haben? Ich würde sagen ja.»

Keitel stellte in Marrakesch den neuen Film von Altmeister Martin Scorsese vor, den dreieinhalbstündigen Kriminalthriller «The Irishman». Dass Scorsese diesen Film für den Streamingdienst Netflix gedreht habe, der «The Irishman» kaum in Kinosälen zeigen will, sei dem Regisseur nicht vorzuwerfen. «Niemand wollte es haben», sagte Keitel mit Blick auf das Filmprojekt.

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