Hamburger Geldwäscher sollen fast fünf Millionen Euro in bar geschmuggelt haben
Nach längeren verdeckten Ermittlungen haben die Hamburger Sicherheitsbehörde eine Bande mutmasslicher Geldwäscher zerschlagen und ein Millionenvermögen beschlagnahmt.

Das Wichtigste in Kürze
- Razzien nach längeren Ermittlungen - Gelder stammten wohl aus Drogengeschäften.
Die Vorwürfe richten sich im Kern gegen ein iranisches Ehepaar und dessen erwachsene Söhne, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Freitag gemeinsam mitteilten. Dazu kommen noch mehrere mutmassliche Komplizen. Die Band soll hohe Bargeldbeträge ins Ausland transportiert haben, die nach Erkenntnissen der Justiz vor allem aus Drogengeschäften stammten.
Insgesamt geht es demnach um fast fünf Millionen Euro, die Helfer per Auto oder Flugzeug bei 50 Transaktionen hauptsächlich nach Spanien brachten. Die Täter wurden für ihre Dienste dabei anteilig entlohnt. Bei ihnen handelt es sich den Ermittlern zufolge um ein iranisches Ehepaar im Alter von 68 und 69 Jahren sowie deren zwei 35- und 42-jährige Söhne, die beide deutsche Staatsbürger sind.
Dazu kommen weitere mutmassliche Mittäter im Alter von 41 bis 77 Jahren. Nach mehrere Razzien in den vergangenen Tagen sitzen fünf Verdächtige in Untersuchungshaft. Zuvor sicherten die Behörden nach eigenen Angaben Vermögenswerte in Höhe von mehr als 15 Millionen Euro. Bei den Razzien in Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein stiessen sie darüber hinaus auf insgesamt 1,3 Millionen Euro in bar, zwei scharfe Schusswaffen sowie Drogen.
Durchsucht wurden neben etlichen Wohnungen auch ein Goldhandel in der Nähe des Hamburger Hauptbahnhofs und ein weiteres Geschäft im Hamburger Stadtteil St. Georg, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten. Die Ermittlungen seien noch nicht beendet. Bei den Durchsuchungen seien Beweismittel wie elektronische Geräte und Unterlagen beschlagnahmt worden. Diese würden nun ausgewertet.
Die Beamten gingen davon aus, dass die Beschuldigten die für den Transport vorgesehenen Beträge von kleinen Stückelungen in grosse Scheine umtauschten, um das Volumen zu verkleinern und diese besser tarnen zu können. Dies geschah demnach offenbar in dem Geschäft in St. Georg. Dort stiessen sie auch auf Geldbanderolen.
Grosse Geldnoten wie der 500-Euro- und der 1000-Franken-Schein sind Experten zufolge ein sehr beliebtes Mittel von Geldwäschern und anderen Kriminellen. Im alltäglichen Zahlungsverkehr spielen sie dagegen praktisch keine Rolle. Immer wieder wird daher auch eine Abschaffung gefordert. Die Europäische Zentralbank gibt seit April 2019 keine neuen 500-Euro-Scheine mehr aus. Die zuvor in Umlauf gebrachten Banknoten bleiben allerdings weiterhin gültig.