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Hamburg: Geiselnehmer hatte Sprengstoffgürtel-Attrappe dabei

Simon Binz
Simon Binz

Deutschland,

Der Geiselnehmer vom Hamburger Flughafen hatte eine Sprengstoffgürtel-Attrappe dabei: Ein mit Alufolie umwickeltes Buch, in das Drähte gesteckt waren.

Hamburg Flughafen Geiseldrama
Am 4. November hatte der Angeklagte seine Tochter entführt und mit hohem Tempo war er mit der Vierjährigen im Auto zum Flughafen gefahren. (Archivbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach dem Geiseldrama am Hamburger Flughafen wurde ein Haftbefehl ausgesprochen.
  • Die Oberstaatsanwaltschaft verriet am Montag weitere Details zum Täter.
  • Er soll etwa auch eine Attrappe eines Sprengstoffgürtels mit dabei gehabt haben.

Mehr als 18 Stunden hielt ein 35-jähriger Mann seine Tochter (4) am Flughafen Hamburg als Geisel. Es war ein regelrechter Nervenkrieg, an dem 920 Einsatzkräfte aus acht Bundesländern und mehreren Sondereinheiten beteiligt waren. Am Ende folgte die erlösende Nachricht: Der Vater hatte sich ergeben und die Tochter unversehrt den Beamten übergeben.

Gegen den Geiselnehmer wurde am Montagnachmittag schliesslich ein Haftbefehl erlassen. Das teilte die Staatsanwaltschaft mit. Was auch bestätigt wurde: Der 35-Jährige hatte bei seiner Tat eine scharfe Pistole dabei, die er illegal besass.

Haben Sie das Geiseldrama am Hamburger Flughafen verfolgt?

Dem Mann wird demnach vorgeworfen sich unter Anwendung einer List Zugang zur Wohnung seiner Ex-Frau verschafft zu haben. Dort soll er gewaltsam die dort lebende gemeinsame Tochter in sein angemietetes Auto gebracht haben.

Die Mutter des Kindes hatte er demnach mit einer halbautomatischen Selbstladekurzwaffe bedroht. Dabei hatte er auch einen Schuss in die Luft abgegeben. Mit dem entführten Kind soll der Mann dann zum Hamburger Flughafen geflüchtet sein. Dort durchbrach er kurz nach 20 Uhr eine Sicherheitsschranke zum Rollfeld.

Geiselnehmer hatte eine Sprengstoffgürtel-Attrappe dabei

Ausserdem teilte die Oberstaatsanwältin von Hamburg mit, dass der Mann über den polizeilichen Notruf mitgeteilt habe: Er habe eine Bombe im Fahrzeug. Er forderte demnach für sich und seine Tochter die Ausreise in die Türkei.

Laut Staatsanwaltschaft drohte er damit, den Sprengstoff zu zünden oder um sich zu schiessen. Der Mann soll hier drei weitere Schüsse aus seiner Pistole abgegeben und zwei Brandsätze aus dem Pkw geworfen haben. Die Einsatzkräfte hätten wegen seiner Drohungen von einem Zugriff abgesehen.

Als sich der Mann nach etwa 18 Stunden festnehmen liess, konnte neben der Schusswaffe auch der selbstgefertigte Sprengstoffgürtel sichergestellt werden. Es handelte sich demnach um eine Attrappe: Ein mit Alufolie umwickeltes Buch, in das Drähte gesteckt waren.

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