Im grössten Lager von Moria auf Lesbos sind es zur Zeit knapp 8400 Migranten – bei einer Kapazität für 3100 Menschen.
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Migranten stehen zwischen Zelten des Moria Flüchtlingslagers auf der griechischen Insel Lesbos. - AP Photo
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bürgermeister der griechischen Insel Lesbos befürchtet eine «soziale Explosion».
  • Auf Lesbos leben fast 8400 Migranten in einem Lager für 3100 Menschen.

Die Registrierlager (Hotspots) für Flüchtlinge auf den griechischen Inseln sind restlos überfüllt. Vor allem im Lager von Moria auf Lesbos ist die Lage dramatisch. «Ich sage es immer wieder. Es droht eine soziale Explosion», sagte der Bürgermeister der Insel Lesbos, Spyros Galinos, heute Freitag der Deutschen Presse-Agentur.

In den Hotspots der Inseln Lesbos, Chios, Samos, Leros und Kos harren zurzeit knapp 20'000 Menschen aus. Im grössten Lager von Moria auf Lesbos sind es zur Zeit knapp 8400 Migranten – bei einer Kapazität für 3100 Menschen. Anfang der Woche hatte die griechische Regierung begonnen, das Lager zu entlasten. Am Montag waren rund 500 Menschen zum Festland gebracht worden. In den kommenden Tagen sollen mehr als 3000 Menschen in bessere Lager auf dem Festland gebracht werden.

Die Balkanroute

Die EU hatte 2016 mit der Türkei vereinbart, dass alle Migranten, die aus der Türkei zu den Inseln übersetzen und kein Asyl in Griechenland bekommen, in die Türkei zurückgeschickt werden können. Die Asylanträge werden wegen Personalmangels nur langsam bearbeitet. Aus diesem Grund sind die Lager überfüllt.

Mit dem Abkommen und der Sperrung der Balkanroute durch Ungarn und andere Staaten wurde der gewaltige Flüchtlingszustrom der Jahre 2015 und 2016 gestoppt. Damals waren aus der Türkei mehr als 900'000 Migranten nach Griechenland und damit auch in die EU gekommen. Dieses Jahr haben bis zum 23. September nur 23'000 Menschen übergesetzt.

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