Greenpeace fordert Umdenken in der Modebranche

DPA
DPA

Deutschland,

Wegen des verlängerten Lockdowns und geschlossener Läden stauen sich im Handel bis zu einer Halbe Milliarde unverkaufter Modeartikel. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace äussert nun die Sorge, dass die überschüssige Kleidung vernichtet wird.

Vertreter der Textilbranche gehen davon aus, dass sich ein Berg von einer halben Milliarde unverkaufter Modeartikel auftürmen wird. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa/Archiv
Vertreter der Textilbranche gehen davon aus, dass sich ein Berg von einer halben Milliarde unverkaufter Modeartikel auftürmen wird. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa/Archiv - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Greenpeace warnt vor einer drohenden Vernichtung von Kleidung, die sich im Handel wegen des Lockdowns aufstaut.

Nachdem die Branche die Corona-Beschränkungen kritisiert hat, sieht die Umweltschutzorganisation beim Handel eine Mitverantwortung.

«Mit ihren grotesk beschleunigten Zyklen hat die Fast-Fashion-Industrie in der Pandemie Millionen unverkaufter T-Shirts, Hosen, Schuhe und anderer Kleidung zu Wegwerfartikeln degradiert», sagte Greenpeace-Konsumexpertin Viola Wohlgemuth der «Welt».

Wegen des verlängerten Lockdowns wird sich nach Schätzungen der , Schuhe (BDSE) und Lederwaren (BLE) im stationären Handel bis Ende Januar ein Berg von einer halben Milliarde unverkaufter Modeartikel auftürmen. Die Branche sieht ein «gewaltiges Warenproblem» und warnte vor dem Verlust Tausender Geschäfte und Zehntausender Jobs allein im stationären Modehandel. «Ware wird unter Einkaufspreis verkauft werden müssen», prognostizierte BTE-Präsident Steffen Jost im Gespräch mit dem Branchenfachblatt «Textilwirtschaft». Von einer geplanten Vernichtung war allerdings nicht die Rede.

Greenpeace nimmt den Handel in die Pflicht. Statt Kleidung mit einer permanent verkürzten Halbwertszeit zu entwerten, müsse die Modeindustrie die Corona-Krise zur Entwicklung von Geschäftsmodellen nutzen, die einer Verschwendung von Ressourcen vorbeugten und keine falschen Bedürfnisse schürten, forderte Wohlgemuth. «Wie können in einem Land mit 82 Millionen Menschen in ein paar Wochen 500 Millionen unverkaufte Kleidungsstücke anfallen? Braucht jede und jeder Deutsche sechs weitere Wintermäntel?»

Kommentare

Weiterlesen

Wienachtsdorf
302 Interaktionen
Traurige Zürcher
temu
263 Interaktionen
Fasnachts-Kostüme

MEHR IN NEWS

Bern
flugticketabgabe
17 Interaktionen
Umfrage
ÖV Luzern
6 Interaktionen
Für ÖV-Nutzung
Schule
Schulen besorgt

MEHR GREENPEACE

5 Interaktionen
Chinas Kohlekraft
Martin Kaiser Greenpeace Deutschland
3 Interaktionen
«Kompass verloren»
russland uran
10 Interaktionen
Kritik von Greenpeace
muscheln kochen
5 Interaktionen
Greenpeace

MEHR AUS DEUTSCHLAND

13 Interaktionen
Magen-Darm-Erkrankung
BVB
20 Interaktionen
BVB-Zoff
23 Interaktionen
Berlin