Eine Gewinnwarnung des Chemiekonzerns BASF sowie dadurch neu entfachte Konjunktursorgen haben den Dax am Dienstag belastet.
Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. Foto: Fredrik von Erichsen
Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. Foto: Fredrik von Erichsen - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die BASF-Aktien sackten um mehr als 3 Prozent ab.

Der deutsche Leitindex schloss 0,85 Prozent tiefer bei 12.436,55 Punkten, womit er allerdings sein Tagestief bei unter 12.400 Zählern hinter sich liess. Der Index für mittelgrosse Unternehmen MDax verlor 0,25 Prozent auf 25.823,36 Punkte. BASF sei ein Barometer für die weltweite Nachfrage, schrieb Marktanalyst David Madden vom Handelshaus CMC Markets UK.

Die BASF-Aktien sackten um mehr als 3 Prozent ab. Der Chemiekonzern hatte seine Jahresziele wegen der weltweit schlechteren Wirtschaftslage und anhaltender Handelskonflikte kassiert. Auch für die Aktien anderer Chemieunternehmen wie Covestro, Evonik und Wacker Chemie war es zunächst deutlich nach unten gegangen. Eine Bestätigung der Jahresziele durch Lanxess beruhigte die Anleger dann am Nachmittag immerhin etwas. Die Aktien der Kölner gaben am Ende nur leicht nach.

Unter den Sorgen um eine wirtschaftliche Abschwächung litten auch einige sehr konjunktursensible Aktien aus der Stahl- und Finanzbranche. So büssten die Anteilscheine von Thyssenkrupp gut 4 Prozent ein. Die Papiere der Deutschen Bank setzten ihre Talfahrt vom Vortag fort und fielen ebenfalls um mehr als 4 Prozent. Bereits zum Wochenstart hatte der angekündigte Radikalumbau die Anleger letztlich nicht vom Hocker gerissen.

Nach dem Beschluss Frankreichs, ab 2020 eine Umweltsteuer auf Flugtickets zu erheben, gerieten zudem die Papiere europäischer Airlines unter Druck. Im Dax verlor die Lufthansa 2 Prozent. Die Steuer soll je nach Art des Tickets zwischen 1,50 und 18 Euro betragen. Das Geld soll in umweltfreundlichere Infrastrukturen investiert werden, vor allem in das Schienensystem.

Schlusslicht im Dax waren die Aktien von Fresenius Medical Care (FMC), die um fast 5,5 Prozent absackten. Börsianer verwiesen auf einen Bericht des Magazins «Politico», wonach die US-Regierung den Markt für die Behandlung von Nierenkrankheiten umkrempeln will. Demnach sei unter anderem geplant, mehr Nierentransplantationen anzuregen. Die Massnahmen könnte sich negativ auf Dialyse-Anbieter wie FMC auswirken.

Deutz-Papiere litten weiter unter Interview-Aussagen des Chefs Frank Hiller über die schwindende Nachfrage beim Motorenbauer. Mit einem Minus von gut 15,6 Prozent besetzten sie mit weitem Abstand den letzten Platz im Nebenwerteindex SDax. Bereits am Vortag waren sie um mehr als 6 Prozent abgesackt.

Positiv wurde dagegen eine vorläufige Neubewertung des Immobilienportfolios durch TLG Immobilien aufgefasst. Die Aktien stiegen an der SDax-Spitze um knapp 2 Prozent.

Auch an den übrigen Handelsplätzen Europas überwogen die Minuszeichen: Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schloss 0,40 Prozent tiefer bei 3509,75 Punkten. Der Pariser Cac 40 und der Londoner FTSE 100 gaben etwas weniger stark nach.

Am Rentenmarkt legte die Umlaufrendite von minus 0,37 Prozent auf minus 0,36 Prozent zu. Der Rentenindex Rex fiel um 0,09 Prozent auf 144,96 Punkte. Der Bund-Future sank um 0,08 Prozent auf 173,17 Punkte. Der Kurs des Euro gab nach: Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1205 (Montag: 1,1215) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8925 (0,8917) Euro.

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