Geschätzt 400'000 Russen wegen Mobilmachung ausser Landes geflohen
Rund 400'000 Russen sind aus der Heimat geflohen. Einige tauchten auch im eigenen Land unter.

Das Wichtigste in Kürze
- Etwa 400'000 Russen sind aus der Heimat geflohen.
- Viele Russen tauchten auch im eigenen Land unter.
- Sie wollten so in die Einziehung in die Streitkräfte entgehen.
Laut westlichen Regierungsquellen sind infolge der teilweisen Mobilmachung schätzungsweise 400'000 Russen aus ihrer Heimat geflohen. Bei der Zahl seien noch nicht diejenigen berücksichtigt, die wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine das Land schon vorher verlassen hätten.
Neben der Flucht ins Ausland seien auch viele Russen im Land untergetaucht, um der Einziehung in die Streitkräfte zu entgehen. Dies sagte die Regierungsvertreter am Mittwoch im Gespräch mit Journalisten.
Wenn man das addiere mit der Zahl der Menschen, die tatsächlich eingezogen wurden, sei der Rückgang der berufstätigen Bevölkerung «eine erhebliche zusätzliche Last für Russlands Wirtschaft und seine öffentlichen Finanzen», erklärten sie weiter.
82'000 Soldaten sind an der Front
Die Ende September begonnene Teilmobilmachung von 300'000 Reservisten wurde für den Krieg in der Ukraine inzwischen abgeschlossen. Das teilte Moskau in der vergangenen Woche mit. Rund 82'000 der Männer seien an der Front im Einsatz, die übrigen würden derzeit in Russland auf den Kampf vorbereitet. Neue Massnahmen der Mobilmachung seien nicht geplant.
Die Soldaten an der Front sollen sicherstellen, dass Russland die von der Ukraine annektierten und teilweise besetzten Gebiete Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson nicht wieder verliert. Putin hatte erklärt, es gehe darum, einen Frontverlauf von rund 1100 Kilometern Länge zu sichern. Die Ukraine will die Gebiete – und die bereits 2014 von Moskau annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim – wieder befreien.