Gericht: Russland soll nach Tod zweier Hirten zahlen
Im Jahr 2016 wurden im Kaukasus zwei Hirten getötet. Laut dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte soll Russland eine Entschädigung an den Vater zahlen.

Das Wichtigste in Kürze
- Zwei Hirten wurden im August 2016 in einer Spezialoperation im Kaukasus getötet.
- Bei den Ermittlungen sei es damals zu mehreren Versäumnissen gekommen.
- Nun soll Russland an den Vater der Männer eine Entschädigung zahlen.
Russland soll für die Tötung zweier Hirten im Kaukasus eine Entschädigung in Höhe von 120'000 Euro an deren Vater zahlen. Wie der Europäische Menschenrechtsgerichtshof am Dienstag mitteilte, war der Einsatz tödlicher Gewalt ungerechtfertigt.
In Spezialoperation getötet
Die jungen Männer waren im August 2016 nach mehreren Terroranschlägen in der Region tot bei ihrem Dorf Goor-Chindach in der russischen Teilrepublik Dagestan aufgefunden worden. Das Gericht mit Sitz in Strassburg befand, dass sie in einer Spezialoperation von staatlichen Kräften getötet worden waren.
Das Gericht monierte auch Versäumnisse bei den Ermittlungen. Der Tatort sei nur oberflächlich untersucht, wichtige Elemente erst einen Tag später gefunden worden.
Ermittlungen erst ein Jahr später
Juristische Ermittlungen seien erst nach über einem Jahr aufgenommen worden, obwohl der Vater seine Vorwürfe immer wieder angebracht hatte. Ihm zufolge sollten seine Söhne als Mitglieder einer bewaffneten Organisation dargestellt und ihre Tötung als Durchgreifen nach den Terrorangriffen inszeniert werden.
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte gehört zum Europarat. Gemeinsam setzen sie sich für den Schutz der Menschenrechte in den 47 Mitgliedstaaten, darunter auch Russland, ein.