Santésuisse-Direktorin plädiert für flächendeckende Telemedizin
Die bald abtretende Santésuisse-Direktorin Verena Nold hat ihre Vision für ein künftiges Gesundheitswesen dargelegt.

Die bald abtretende Santésuisse-Direktorin Verena Nold hat ihre Vision für ein künftiges Gesundheitswesen dargelegt. Sie würde die Spitäler an den Schluss der Versorgungskette stellen und flächendeckend Telemedizin einführen, sagte sie im Interview mit «CH Media».
Zudem solle es breit zugängliche Apotheken sowie Haus- und Kinderärzte geben, ergänzt durch wenige Spezialisten. «Mit einem funktionierenden ambulanten Versorgungsnetz könnte man 80 Prozent der gesundheitlichen Probleme lösen», sagte sie.
Weiter würde sie die kantonale Hoheit für die Gesundheitsversorgung abschaffen und sechs grössere Versorgungsregionen einführen. Für jede Region solle ein verbindlicher Versorgungsschlüssel gelten, der etwa festlege, wie viele Grundversorger oder Fachärzte pro 1000 Einwohner optimal wären.
Auch im Spitalbereich brauche es laut Nold klare Richtwerte und eine konsequente Spezialisierung, etwa auf Orthopädie, Geburtshilfe oder Kardiologie. Sie verwies darauf, dass entsprechende Ansätze bereits im Parlament diskutiert würden und der Bund solche Gesundheitsregionen einführen könnte, sollten die Prämien erneut deutlich steigen.
Während 22 Jahren war Nold für den Branchenverband der Schweizer Krankenversicherer tätig, 13 Jahre davon als Direktorin. Am 31. Dezember tritt die 63-Jährige ab. Auf ihren grössten Erfolg angesprochen, sagte sie: «Die härteste Nuss war sicher, den neuen Arzttarif weiterzuentwickeln. Es habe 15 Jahre gedauert, aber nun treten die ambulanten Pauschalen und der Tardoc 2026 in Kraft.»











