Ein von den Nazis geraubtes Werk von Gustav Klimt wird den Angehörigen der ursprünglichen Besitzerin zurückgegeben. Zurzeit befindet es sich in Frankreich.
Gustav Klimt
Das Gemälde von Gustav Klimt, «Rosen unter Bäumen», soll den Angehörigen der jüdischen Österreicherin Nora Stiasny zurückgegeben werden. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • «Rosen unter Bäumen» von Gustav Klimt gehörte zu den von Nazis geraubten Werken.
  • Zurzeit liegt es im Pariser Musée d'Orsay.
  • Nun soll es jedoch an die ursprünglichen Besitzer zurückgegeben werden.

Frankreich will ein von den Nazis geraubtes Klimt-Kunstwerk aus dem Besitz der jüdischen Österreicherin Nora Stiasny an deren Angehörigen zurückgeben. Es handelt sich dabei um das Werk Öl auf Leinwand «Rosen unter Bäumen».

Das Werk wird derzeit im Pariser Musée d'Orsay aufbewahrt. Das sagte Frankreichs Kulturministerin Roselyne Bachelot-Narquin am Montag.

Die Entscheidung zur Rückgabe sei schwergefallen, zumal das Gemälde das einzige Werk von Gustav Klimt (1862-1918) in Frankreichs Besitz sei. «Aber diese Entscheidung ist notwendig, unumgänglich», sagte Bachelot-Narquin.

Gustav Klimt malte das Werk um 1905

Noch kann das im August 1938 in Österreich zwangsverkaufte Werk aber nicht an die Hinterbliebenen Stiasnys übergeben werden. Denn es ist Teil der staatlichen Sammlung, wie die Ministerin sagte.

Ein Gesetzentwurf solle die Herausgabe aber bald ermöglichen. «Rosen unter Bäumen» entstand nach Angaben des Musée d'Orsay um 1905. Das Museum gelangte in den 1980er Jahren in den Besitz des Gemäldes.

Rückgabe kommt einem Wunder gleich

Der Anwalt von Stiasnys Hinterbliebenen, Alfred Noll, sprach seinen Dank für die Entscheidung zur Rückgabe aus. Hier werde moralisch und historisch verantwortlich gehandelt.

Ruth Pleyer ist in Wien als Provenienzforscherin zu Klimt tätig ist begleitet die Angehörigen. Sie nannte die Entscheidung eine «aussergewöhnliche Geste». Für die Familie komme sie einem Wunder gleich.

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