Gedenken an in Afghanistan getötete deutsche Soldaten
Während des 20-jährigen Einsatzes in Afghanistan wurden 59 deutsche Soldaten getötet. Am Mittwoch wurde in Berlin an die Toten erinnert.

Das Wichtigste in Kürze
- In Berlin fand am Mittwoch eine Gedenkfeier statt.
- 59 deutsche Soldaten wurden während des Einsatzes in Afghanistan getötet.
- Kramp-Karrenbauer dankte allen Männern und Frauen der Bundeswehr für ihren Dienst.
Die deutsche Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hat am Mittwoch an den Tod von insgesamt 59 Soldaten beim Einsatz in Afghanistan erinnert.
Zugleich dankte die CDU-Politikerin den Männern und Frauen der Bundeswehr beim zentralen Abschlussappell in Berlin. Dies für den fast 20 Jahre lang in Afghanistan geleisteten Dienst.
Kramp-Karrenbauer: Bundeswehr hat Auftrag erfüllt
«Kein Einsatz zuvor hat die Bundeswehr so sehr geprägt wie dieser Einsatz in Afghanistan. Keiner zuvor war so lange, so intensiv, so gefährlich», sagte sie. Bei dem Appell auf dem Gelände des Verteidigungsministeriums waren auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Kanzlerin Angela Merkel anwesend.
Die Bundeswehr habe ihren vom Parlament erteilten Auftrag erfüllt, so Kramp-Karrenbauer. Sie warnte aber vor überzogenen Erwartungen an den Einsatz von Militär im Ausland. Für eine ehrliche Bilanz sei festzustellen: «Deutschlands Anspruch in Afghanistan war grösser als das, was die Bundeswehr hätte leisten können.»

Kramp-Karrenbauer sagte zu den Leistungen der Bundeswehr: «Von Afghanistan ging 20 Jahre lang keine terroristische Bedrohung für das Bündnis aus. Sie alle haben quasi aus dem Nichts die afghanischen Sicherheitskräfte aufgebaut. Eine Generation Männer und Frauen konnte freier und sicherer aufwachsen. Doch es gibt auch einiges, was die Bundeswehr als Armee nicht kann: Der Aufbau einer Zivilgesellschaft, das Errichten einer Demokratie oder der Aufbau einer Wirtschaft sind nicht der Auftrag von bewaffneten Streitkräften.»
Mit Blick auf den Sieg der militant-islamistischen Taliban sagte sie, die afghanischen Sicherheitskräfte seien gut ausgebildet worden. «Aber: Eine Armee muss wissen, wofür sie kämpft, sie braucht Rückhalt und Zusammenhalt. Beides, und das ist eine bittere Lektion, kann man von aussen kaum ausbilden.»