Holcim-Präsident kassiert 48 Millionen Franken
Die Millionenvergütung von Holcim-Präsident Jan Jenisch sorgt für massive Kritik, während die Aktionärsvereinigung Ethos zum Widerstand aufruft.

Holcim-Präsident Jan Jenisch sorgt mit einer Vergütung von 48 Millionen Franken für Aufsehen. Die Aktionärsvereinigung Ethos kritisiert das Vergütungssystem scharf.
Sie empfiehlt den Aktionären, die Vorschläge des Verwaltungsrats abzulehnen. Die «Handelszeitung» berichtet darüber.
Holcim-Präsident: 25-faches CEO-Grundgehalt
Ethos rechnet vor, dass Jenischs Vergütung im Jahr 2024 das 25-fache seines Grundgehalts als CEO erreicht. Die Summe entspricht dem 613-fachen des durchschnittlichen Schweizer Jahreslohns, wie «cash» berichtet.

Hauptgrund für die hohe Vergütung ist ein Aktienpaket aus dem Jahr 2020, das nach vier Jahren übertragen wurde. Die 674'243 Aktienoptionen haben laut Ethos heute einen Wert von 36,6 Millionen Franken.
Holcim selbst hatte das Paket bei der Zuteilung mit 890'001 Franken bewertet.
Holcim-Präsident: Streit um Berechnung und System
Ein Sprecher von Holcim widerspricht der Darstellung von Ethos. Die Optionen seien Teil eines rollierenden Fünfjahresprogramms.
Sie spiegelten die Leistung über mehrere Jahre wider, nicht eine jährliche Vergütung. Ethos sieht im aktuellen System klare Schwächen und fordert den Verwaltungsrat auf, den Optionsplan abzuschaffen.
Generalversammlung im Zeichen der Kritik
Am 14. Mai stimmen die Aktionäre über die Vergütungsanträge ab. Ethos empfiehlt, die Anträge abzulehnen.
Zudem raten sie, auch gegen die Wahl des neuen Verwaltungsratspräsidenten Kim Fausing zu stimmen.

Fausing ist aktuell CEO der Danfoss Group. Ethos hält die Aufgabenbelastung für zu hoch, um sich auf die Rolle bei Holcim konzentrieren zu können, berichtet «finanzen.ch».
Doppelrolle bei Amrize sorgt für Diskussion
Mit der geplanten Abspaltung des Nordamerikageschäfts Amrize steht ein weiterer wichtiger Entscheid an. Jenisch soll bei Amrize vorübergehend die Doppelrolle als Präsident und CEO übernehmen.
Ethos akzeptiert diese Lösung nur mit starken Kontrollmechanismen und fordert eine spätere Trennung der Funktionen, wie «marketscreener» berichtet.
Die Holcim-Generalversammlung verspricht damit eine der spannendsten des Jahres zu werden.