Regierung

Frankreichs neue Regierung bereits am Abgrund

Nikolaus Führmann
Nikolaus Führmann

Frankreich,

Frankreichs neue Regierung startet mit einer massiven Krise. Premier Lecornu ist zurückgetreten, Hintergrund sei die Kompromissunfähigkeit der Koalitionäre.

Lecornu Frankreich neue Regierung
Nach wenigen Wochen im Amt hat Frankreichs Premierminister Lecornu seinen Rücktritt bekanntgegeben. Die Bedingungen für eine stabile neue Regierung seien nicht gegeben. - Keystone

Nur wenige Stunden nach Bekanntgabe des Kabinetts scheint Frankreichs neue Regierung zu implodieren. Der erst Anfang September ernannte Premierminister Sébastien Lecornu gab am Montag überraschend sein Amt auf.

Das Präsidialamt bestätigte, dass Präsident Emmanuel Macron den Rücktritt akzeptierte, so die «Tagesschau». Lecornu begründete seinen Rücktritt damit, dass die Parteien sich weigerten, Kompromisse einzugehen und auf ihrem Programm beharrten.

Heillos zerstritten

Auch warf Lecornu den Fraktionen laut dem «ZDF» vor, sich vor allem um Posten zu streiten. Dies habe die Regierungsbildung erheblich erschwert.

Denkst du, dass es in Frankreich bald Neuwahlen gibt?

So hatte die Verteilung der Schlüsselministerien laut der «Deutschen Welle» für heftigen Querelen gesorgt. Insbesondere der konservative Innenminister und Parteivorsitzende der Républicains, Bruno Retailleau, hatte sich unzufrieden gezeigt.

Gerade die Ernennung von Bruno Le Maire, Macrons Verbündetem, zum Verteidigungsminister löste Ablehnung aus. Retailleau hatte daraufhin eine Krisensitzung seiner Partei angekündigt

Neue Regierung vor dem Aus?

Bereits zuvor war eine Krise absehbar, da die zerstrittene neue Regierung keine klare Mehrheit im Parlament besitzt. Die Konservativen erwägen zudem einen Rückzug aus der Koalition mit Macrons Mitte-Lager.

Assemblée nationale neue Regierung
Die neue Regierung in Paris ist offenbar bereits vor Antritt der Geschäfte heillos zerstritten. (Archivbild) - Keystone

Diese Situation verschärft die politische Instabilität weiter. Oppositionsparteien drohten laut «n-tv» bereits mit einem Misstrauensvotum gegen die Regierung.

Die finanzielle Lage Frankreichs gilt als dramatisch, mit der höchsten Staatsverschuldung in der EU. Experten warnen vor weiteren Herausforderungen im kommenden Jahr. Mehrere Stimmen fordern gemäss der «Tagesschau» angesichts der Krise sofortige Neuwahlen, die Macron bislang ablehnt.

Kommentare

User #4557 (nicht angemeldet)

Frankreich ist inzwischen selbst eine Krise. In diesem Zustand wurde Griechenland unter Vormund der EU gestellt. Aber Hosentaschen-Napoleon wurstelt unbehelligt weiter.

User #3845 (nicht angemeldet)

…nun ist endlich Maccaroni dran, wurde auch Zeit…!

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