Frankreichs neue Bildungsministerin in der Kritik
Kurz nach Amtsantritt ist der französischen Bildungsministerin ein Fauxpas unterlaufen, indem sie zugab, ihren Sohn lieber auf eine Privatschule zu schicken.

Mit Aussagen über eine öffentliche Schule ist Frankreichs neue Bildungsministerin kurz nach ihrem Amtsantritt in die Kritik geraten. Amélie Oudéa-Castéra hatten von haufenweise nicht ordentlich vertretenen Stunden an der früheren Schule ihres ältesten Sohnes gesprochen. Am Samstag teilte sie dann mit, zu bedauern, dass sie Lehrkräfte verletzt haben könne, wie die französische Nachrichtenagentur AFP mit Verweis auf eine Stellungnahme berichtete. Sie stehe immer an der Seite der öffentlichen Schule und ihrer Lehrer.
Oudéa-Castéra war am Freitag gefragt worden, warum ihre Kinder eine Privatschule besuchen. Sie hatte dies mit Frust über nicht vernünftig vertretene Stunden an der staatlichen Schule, an der ihr ältester Sohn zunächst eingeschrieben war, begründet.
Gewerkschaften ermahnen zu Behebung der Missstände
Sophie Vénétitay von der Bildungsgewerkschaft Snes-FSU bezeichnete die Aussagen der Ministerin im Sender France Info als provozierend und skandalös. «Vom ersten Tag an mit dem Finger auf das zu zeigen, was in der öffentlichen Schule nicht gut gemacht ist, obwohl die Verantwortung für die Missstände bei der Politik von (Präsident) Emmanuel Macron liegt, ist eine ziemliche Leistung.»
Auch die Gewerkschaft CGT-Éduc'action bezeichnete die Worte der Ministerin als haarsträubend. Gewerkschafter Jean-Rémi Girard sagte der Zeitung «Le Figaro»: «Wir erwarten, dass die Ministerin die Attraktivitätskrise behebt, die diese nicht vertretenen Wochen, Monate oder Jahre schaffen.»