Frankreichs Konservativen Chef fordert temporären Ausnahmezustand
Am Samstag kam es in Paris zu schweren Krawallen mit vielen Verletzten und einem geschätzten Millionenschaden. Es werden neue Ausschreitungen befürchtet.

Das Wichtigste in Kürze
- Laurent Wauquiez will in Frankreich einen temporären Ausnahmezustand.
- Dies würde neue Ausschreitungen der «Gelbe Westen» verhindern.
Der Chef der konservativen französischen Republikaner hat einen befristeten Ausnahmezustand gefordert, um neue Ausschreitungen am Samstag in Paris zu verhindern. So könnte die Protestgruppe «Gelbe Westen» demonstrieren, ohne von «Randalierern als Geisel gehalten» zu werden, sagte Laurent Wauquiez dem Sender France 2 heute Mittwoch. Ein solcher vorübergehender Ausnahmezustand würde ausserdem die Sicherheitskräfte stärken.
Am Samstag war es in der französischen Hauptstadt zu schweren Krawallen mit vielen Verletzten und einem geschätzten Millionenschaden gekommen. In Frankreich werden neue Ausschreitungen befürchtet. Eric Drouet, einer der Wortführer der Protestbewegung «Gelbe Westen», sagte am Dienstag dem Sender BFMTV, es solle weiter demonstriert werden, solange es keine wirkliche Wende gebe. Premierminister Édouard Philippe hatte zuvor angekündigt, eine von den Demonstranten bekämpfte geplante Steuererhöhung auf Benzin und Diesel auszusetzen.
Der Staatssekretär im Innenministerium, Laurent Nuñez, hatte dem Sender RTL am Montag gesagt, eine Wiedereinführung des Ausnahmezustandes stehe nicht auf der Tagesordnung. Die Wut der «Gelben Westen» hatte sich an den Steuererhöhungen auf Kraftstoffe entzündet, die Präsident Emmanuel Macron und die Regierung im Zuge einer Ökoreform durchsetzen wollten.