Die französische Regierung will allen Frauen die künstliche Befruchtung zugänglich machen.
Umstritten: Die künstliche Befruchtung «für alle»
Umstritten: Die künstliche Befruchtung «für alle» - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Auch Lesben und Alleinerziehende sollen sich Kinderwunsch erfüllen können.

Das Kabinett brachte am Mittwoch ein Bioethik-Gesetz auf den Weg, mit dem sich künftig auch Alleinerziehende und lesbische Paare ihren Kinderwunsch erfüllen können. Präsident Emmanuel Macron hatte dies im Wahlkampf versprochen. Massiven Widerstand gibt es von der katholischen Kirche und aus dem rechten politischen Lager.

Nach Vorstellung von Gesundheitsministerin Agnès Buzyn soll die «künstliche Befruchtung für alle» von der Krankenkasse bezahlt werden. «Die Gesellschaft hat sich fortentwickelt», sagte Buzyn zur Begründung. Auch andere Familienmodelle seien nun akzeptiert. Bisher können in Frankreich nur heterosexuelle Paare eine künstliche Befruchtung in Anspruch nehmen, wenn einer der beiden Partner unfruchtbar ist oder eine schwere Krankheit an das Kind weitergegeben werden könnte.

Über die Ausweitung der künstlichen Befruchtung wird seit Jahren gestritten. Die katholische Kirche, konservative Politiker und Rechtspopulisten warnen vor Missbrauch. Nach ihren Angaben könnten «Babys auf Bestellung» die Folge sein, die von den Eltern erwünschte Merkmale haben.

Zudem fürchten die Kritiker, dass ein grauer Markt von Leihmüttern entstehen könnte, die sich etwa schwulen Paaren zur Verfügung stellen. Auch Macron hatte sich gegen die Legalisierung der Leihmutterschaft ausgesprochen. Das französische Parlament soll sich ab Ende September mit der Vorlage befassen.

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