Frankreich weist malische Vertreter aus
Frankreich erklärt zwei malische Diplomaten unerwünscht – die Spannungen wegen der Festnahme eines französischen Diplomaten in Mali steigen.

Die Spannungen zwischen Frankreich und Mali wegen der Festnahme eines französischen Diplomaten in dem westafrikanischen Land nehmen zu.
Frankreich erklärte zwei Angehörige der malischen Botschaft und des Konsulats in Paris zu unerwünschten Personen (Personae non gratae), wie es aus diplomatischen Kreisen in Frankreich verlautete. Ausserdem setze Frankreich die Zusammenarbeit mit Mali bei der Terrorismusbekämpfung in dem Land aus, hiess es. Weitere Massnahmen sollen demnach folgen, wenn der französische Staatsbürger nicht umgehend freigelassen werden sollte.
Die beiden malischen Vertreter müssen Frankreich den Angaben nach bis Samstag verlassen. Malis Behörden hätten ihrerseits reagiert und fünf Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der französischen Botschaft für unerwünscht erklärt, hiess es.
Übergangsregierung verhaftet Franzosen nach Putschversuch
Die malische Übergangsregierung unter Assimi Goita hatte im August eigenen Angaben zufolge mehrere Menschen nach einem mutmasslichen Putschversuch festgenommen, darunter den französischen Staatsbürger. Der Vorwurf lautete, dass eine Gruppe von Militärs und Zivilisten, mit Unterstützung aus dem Ausland, versucht habe, Mali zu destabilisieren.
Die Beziehungen zur ehemaligen Kolonialmacht Frankreich sind angespannt, antifranzösische Rhetorik ist häufig Teil der offiziellen Kommunikation. Seine Militärhilfe hatte Frankreich 2022 eingestellt. Der französischen Zeitung «Le Monde» zufolge wurde aber mit Hilfe einer kleinen Gruppe des französischen Auslandsnachrichtendienstes DGSE in Bamako weiter im Bereich der Terrorismusbekämpfung zusammengearbeitet.