Frankreich will zwei weitere Schiffe im Ärmelkanal zur Rettung von Migranten einsetzen, die bei der Überfahrt Richtung Grossbritannien in Seenot geraten.
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Archivfoto einer Rettungsaktion am Ärmelkanal. - AFP/Archiv

Angesichts der steigenden Zahl an Versuchen, mit untauglichen Booten den Kanal zu überqueren, habe Premierministerin Élisabeth Borne ein Aufstocken der staatlichen Hilfskapazitäten beschlossen, berichtete die Zeitung «Le Figaro» am Mittwoch. Weil sich in der kalten Jahreszeit die Gefahr schwerer Unfälle häuft, sollen die Schiffe bereits in wenigen Wochen vor Ort sein. Ausserdem sollen die Retter Drohnen erhalten, um mögliche Notlagen der Migranten in den Booten besser überblicken zu können. Vor einem Jahr war ein Migrantenboot im Ärmelkanal gekentert, 27 Menschen kamen ums Leben.

Noch laufende Untersuchungen weisen dabei auf ein gravierendes Versagen der französischen Küstenwache hin, wie die Zeitung «Le Monde» berichtet hatte. Obwohl die Migranten sich über Stunden per Handy von ihrem sinkenden Boot an die Retter in Frankreich wandten, verwiesen diese sie an die britische Seite, ohne Hilfe zu schicken. Um die unerlaubte Einwanderung über den Ärmelkanal zurückzudrängen, hatten Frankreich und Grossbritannien kürzlich den Einsatz von zusätzlichen Polizeibeamten und neuer Überwachungstechnik vereinbart.

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