Frankreich öffnet Archive zu Algerienkrieg vorzeitig

Keystone-SDA
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Frankreich,

Knapp 60 Jahre nach dem Ende des blutigen Algerienkriegs will Frankreich die Archive über Ermittlungen mit Bezug zum Unabhängigkeitskampf öffnen.

Archiv (Symbolbild)
Archiv (Symbolbild) - Der Bundesrat

Knapp 60 Jahre nach dem Ende des blutigen Algerienkriegs will Frankreich die Archive über Ermittlungen der Polizei und der Gendarmerie mit Bezug zum Unabhängigkeitskampf öffnen. «Es braucht den Mut, der historischen Wahrheit ins Auge zu sehen», sagte die für Archive zuständige Ministerin Roselyne Bachelot dem Sender BFM TV am Freitag.

Eine Nationalerzählung baue man nicht auf Lügen auf. Sie habe daher die Entscheidung getroffen, bereits 15 Jahre früher als vorgesehen Zugang zu den Ermittlungsdokumenten zu gewähren.

Im Algerienkrieg kämpften zwischen 1954 und 1962 algerische Unabhängigkeitsverfechter gegen die französische Kolonialmacht, die das Land seit 1830 beherrschte und den Befreiungskampf brutal unterdrückte. Der Algerienkrieg mit Hunderttausenden Toten war in Frankreich lange mit Tabus behaftet.

Macron bemühte sich zuletzt darum, die Versöhnung voranzutreiben. Im März hatte er den Zugang zu geheimen Archiven über den Krieg erleichtern lassen. Damals sagte er, kein Verbrechen und keine Gräueltat, die während des Algerienkrieges von irgendjemandem begangen wurde, könne entschuldigt oder verschwiegen werden. Bachelot antwortete auf eine Frage dazu, was geschehe, wenn die Ermittlungsarchive Folter durch die französische Armee bestätigten, dass es im Interesse Frankreichs sei, sich dies einzugestehen.

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