Die Menschen leben länger, immer mehr Hundertjährige sind unter uns. Lässt sich das Ticken der biologischen Uhr verlangsamen? Bei manchen Tieren klappt das schon. Und beim Menschen?
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Sind spezifische Eiweissstoffe in Zellen fast nicht mehr vorhanden, können Organismen länger und fitter leben. (Symbolbild) - Pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Deutsche Forscher untersuchen, wie es in Zukunft möglich wird, Krankheiten im Alter zu besiegen.
  • Die Wissenschaft widmet sich dabei vor allem der Untersuchung von Mitochondrien.
  • Es wurden bereits erfolgreiche Versuche an Tieren durchgeführt.

Die Menschen werden immer älter, Hochbetagte über 100 Jahre sind gar nicht mehr so selten. Schon wird spekuliert, ob sich die biologische Uhr irgendwann austricksen lässt. Sind häufig im Alter auftretende Krankheiten wie Demenz, Parkinson, Krebs oder Herz-Kreislauf-Leiden künftig besiegbar?

Mitochondrien sind entscheidend

Diesen grossen Fragen der Menschheit widmen sich auch Forscher in Köln - und nehmen dafür winzige Zellbestandteile unter die Lupe. Am Max-Planck-Institut für Biologie des Alterns untersuchen sie Mitochondrien - die Tausendstel Millimeter kleinen Strukturen werden auch als Kraftwerke der Zellen bezeichnet. Sie spielen eine zentrale Rolle beim Altern, wie der neue MPI-Direktor Thomas Langer erklärt.

Seine Mission: «Dass wir das Altern auf biologischer und molekularer Ebene besser verstehen und mittelfristig die altersassoziierten Erkrankungen besser behandeln können.» Es stehe fest, dass mit zunehmendem Alter die «Mitos» an Leistungsfähigkeit verlieren und dass dies schädliche Folgen habe, erläutert der Biologe etwa mit Blick auf Parkinson. Nun gelte es herauszufinden, wie sich diese Schädigungen in den Zell-Bestandteilen verhindern lassen - mit möglicherweise lebensverlängernder Wirkung.

Bereits erfolgreiche Versuche an Tieren

Es gebe «sehr vielversprechende Studien, in denen man bei Mäusen Lebensverlängerungen erzielen konnte, aber eben nur im Modellversuch», sagt Langer. Er sieht hier noch «viel Potenzial». Zum jetzigen Zeitpunkt «wäre es aber nicht richtig zu sagen, dass wir so etwas in absehbarer Zeit auf den Menschen anwenden könnten.» An Spekulationen über ein maximal erreichbares Lebensalter will sich der Experte nicht beteiligen. Allerdings: «Ich denke definitiv nicht, dass wir einen Endpunkt erreicht haben, was die Lebensspanne betrifft.»

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