Festnahmen und Verletzte bei Zusammenstössen in Jerusalem

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Israel,

Neue Unruhen, wieder Verletzte, wieder Zorn und Wut: Erneut ist es in Jerusalem zu Auseinandersetzungen zwischen arabischen Jugendlichen und Sicherheitskräften gekommen.

Israelische Sicherheitskräfte nehmen bei Zusammenstössen in der Altstadt von Jerusalem einen Mann fest. Foto: Ilia Yefimovich/dpa
Israelische Sicherheitskräfte nehmen bei Zusammenstössen in der Altstadt von Jerusalem einen Mann fest. Foto: Ilia Yefimovich/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei neuen Zusammenstössen in Jerusalem hat es am Samstagabend Verletzte und Festnahmen gegeben.

Hunderte Palästinenser lieferten sich in der Nähe des Damaskus-Tors zur Altstadt Konfrontationen mit der Polizei.

Die Demonstranten warfen nach Polizeiangaben Steine und Brandflaschen. Die Sicherheitskräfte setzten nach Medienberichten Blendgranaten ein. Auch am Kalandia-Übergang nach Ramallah kam es zu Unruhen.

Nach Angaben des palästinensischen Rettungsdienstes Roter Halbmond wurden zwölf arabische Jugendliche verletzt. Die israelische Polizei teilte am Sonntag mit, in der Nacht seien 17 Verdächtige festgenommen worden. Vier Polizisten seien verletzt worden.

Nach Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan am 13. April war es in Jerusalem bereits mehrfach zu ähnlichen Konfrontationen gekommen. Diese gelten auch als Anlass für neue Raketenangriffe militanter Palästinenser im Gazastreifen auf israelisches Gebiet. Seit Freitagabend waren rund 40 Geschosse aus dem Palästinensergebiet auf Israel abgefeuert worden. Israels Luftwaffe beschoss Einrichtungen der in dem Küstenstreifen herrschenden Hamas. In der Nacht zum Sonntag blieb es jedoch vorerst ruhig.

Die Bundesregierung verurteilte die Raketenangriffe aus Gaza auf die israelische Zivilbevölkerung auf das Schärfste, wie ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Sonntag in Berlin erklärte. «Sie sind durch nichts zu rechtfertigen und müssen sofort aufhören.» Man beobachte auch die Konfrontationen in Jerusalem mit Sorge. «Besonnenheit und das Bemühen um Deeskalation müssen jetzt Priorität haben.» Alle Seiten müssten ihren Beitrag zu einer Beruhigung leisten. Auf Dauer werde nur eine politische Lösung des Konflikts allen Israelis und Palästinensern ein Leben in Frieden und Sicherheit ermöglichen.

Als Auslöser für die Unruhen in Jerusalem gilt Zorn der Palästinenser über Sperrmassnahmen der israelischen Polizei im Bereich der Altstadt während des Ramadan-Monats. Die muslimischen Freitagsgebete auf dem Tempelberg in der Altstadt waren allerdings friedlich verlaufen.

Der Tempelberg (Al-Haram al-Scharif/Das edle Heiligtum) mit dem Felsendom und der Al-Aksa-Moschee ist die drittheiligste Stätte im Islam. Juden ist der Ort ebenfalls heilig, weil dort früher zwei jüdische Tempel standen, von denen der letzte im Jahr 70 von den Römern zerstört wurde. Um die heilige Stätte gibt es immer wieder Streit.

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