Die Flutkatastrophe macht 2021 voraussichtlich zum teuersten Jahr für die deutschen Versicherer von Naturgefahren-Schäden seit mindestens 50 Jahren.
Von der Flut zerstörtes Haus in Rheinland-Pfalz
Von der Flut zerstörtes Haus in Rheinland-Pfalz - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Flutkatastrophe in Deutschland macht 2021 zu einem teuren Jahr für Versicherer.
  • Rund 11,5 Milliarden Euro müssen bezahlt werden.
  • Somit ist dieses Jahr seit 50 Jahren das teuerste, für die deutschen Versicherungen.

«Die versicherten Unwetterschäden an Häusern, Hausrat, Betrieben und Kraftfahrzeugen dürften rund 11,5 Milliarden Euro ausmachen», erklärte der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Jörg Asmussen, am Donnerstag. «2021 könnte damit das teuerste Naturgefahrenjahr seit Beginn unserer Statistik Anfang der 70er Jahre werden».

Die Flutkatastrophe im Juli kostete die Versicherer demnach rund sieben Milliarden Euro. Bereits im Juni hatte eine Unwetterserie Schäden in Höhe von rund 1,7 Milliarden Euro verursacht.

«Allein die Hagelschäden an rund 275'000 Autos haben die Versicherer etwa 700 Millionen Euro gekostet», erklärte Asmussen. Der langjährige Schadensdurchschnitt beträgt demnach 3,8 Milliarden Euro pro Jahr.

Deutsche Versicherer müssen mit roten Zahlen rechnen

In den Schaden- und Unfallsparten müssten die Versicherer deshalb im Jahr 2021 mit roten Zahlen rechnen. Zuletzt sei dies in den Jahren 2002 und 2013 der Fall gewesen, als die Flüsse Elbe und Donau über die Ufer traten und durch Hochwasser grosse Schäden entstanden.

Flut Deutschland
Weil ihre Häuser zerstört wurden, hier in Ahrweiler im Bundesland Rheinland-Pfalz, müssen sich viele Menschen in Deutschland in Notunterkünfte begeben. - dpa

Damals entstanden ebenfalls jeweils Schäden in Höhe von rund elf Milliarden Euro. Pleite gehen werden die Versicherungsunternehmen dadurch jedoch nicht: Laut GDV verfügten die Schadens- und Unfallversicherer zum Jahresende 2020 über Eigenmittel in Höhe von rund 120 Milliarden Euro.

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