Mit dem Rückzug der französischen Soldaten aus Mali ist auch der europäische Militäreinsatz Takuba gegen dschihadistische Gruppen in dem westafrikanischen Land beendet.
Militäreinsatz in Mali
Militäreinsatz in Mali - AFP/Archiv

«Die Neuorganisation des französischen Militärs in der Sahelzone (..) hat auch das Ende des Takuba-Einsatzes am 30. Juni zur Folge», teilte der französische Generalstab am Freitag mit. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte diesen Einsatz oft als Paradebesipiel für die gemeinsame europäische Verteidigung zitiert.

Die Task Force Takuba umfasste zehn europäische Staaten, nicht aber die Bundeswehr, die in Mali an zwei anderen Einsätzen der EU und der Vereinten Nationen beteiligt ist. Frankreich hatte für eine europäische Mission mit Spezialeinsatzkräften geworben, um Unterstützung im Kampf gegen dschihadistische Gruppen zu bekommen.

Frankeich war bereits sei 2014 mit der Operation Barkhane in der Region präsent, an der zweitweise bis zu 4500 Soldaten beteiligt waren. Der europäische Einsatz Takuba war 2020 beschlossen und ein Jahr später für voll einsatzfähig erklärt worden. Takuba umfasste zeitweise etwa 800 Elitesoldaten. Beteiligt waren neben Frankreich auch Belgien, Tschechien, Dänemark, Estland, Ungarn, Italien, Portugal, Schweden und die Niederlande.

Nach zwei Putschen haben sich die Beziehungen zwischen Mali und der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich drastisch verschlechtert. Im Mai kündigte die malische Militärjunta das Verteidigungsabkommen mit Frankreich auf und verwies zugleich ein dänisches Takuba-Kontingent kurz nach seiner Ankunft des Landes. Die Spannungen verschärften sich durch die Zusammenarbeit der Militärjunta mit der russischen Söldner-Truppe Wagner, die dem Kreml nahestehen soll und im Verdacht steht, massive Menschenrechtsverletzungen zu begehen.

Frankreich will seine Soldaten bis zum Sommer komplett aus Mali abziehen und teilweise in das Nachbarland Niger verlegen. Auch aus der UN-Mission Minusma, die eben erst bis 2023 verlängert wurde, zieht Frankreich sich zurück. Damit verliert die Mission auch die französischen Kampfhubschrauber als Unterstützung aus der Luft.

An dem 2013 begonnenen Mali-Einsatz der UNO sind bis zu 1400 Bundeswehr-Soldaten beteiligt. Der Einsatz gilt als der gefährlichste der Bundeswehr. Der Bundestag hatte das Mandat für die Mission Minusma im Mai zwar um ein Jahr verlängert, allerdings wurde dabei auch eine Rückzugsklausel beschlossen, wenn die Sicherheit vor Ort nicht mehr gewährleistet ist.

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