Europa-Trio verurteilt Israels Schlag in Doha
Deutschland, Frankreich und Grossbritannien stellen sich in einer gemeinsamen Erklärung gegen Israel. Der jüngste Militärschlag sei «eine ernsthafte Gefahr».

Das Wichtigste in Kürze
- Frankreich, Deutschland und Grossbritannien verurteilen den Angriff Israels in Katar.
- In einer gemeinsamen Erklärung warnen sie vor einer Eskalation des Konflikts.
Drei Tage nach Israels Angriff auf die Führungsspitze der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas in Katar haben die Aussenminister Deutschlands, Frankreichs und Grossbritanniens die Attacke verurteilt.
Der Luftangriff in der Hauptstadt Doha verletze die Souveränität Katars und berge das Risiko «einer weiteren Eskalation in der Region», heisst es in einer von der britischen Regierung veröffentlichten gemeinsamen Erklärung vom Freitag.
Israels Angriff stelle mit Blick auf den Krieg im Gazastreifen «eine ernsthafte Gefahr» für das Zustandekommen einer ausgehandelten Vereinbarung dar, die die Freilassung aller Geiseln sichern und den Krieg beenden würde, heisst es darin weiter.
Minister: «Bemühungen um eine sofortige Waffenruhe erneuern»
«Die Minister fordern alle Parteien nachdrücklich auf, ihre Bemühungen um eine sofortige Waffenruhe zu erneuern und zu verstärken». Katar fungiert dabei zusammen mit den USA und Ägypten als Vermittler.

Israels Luftwaffe hatte am Dienstag versucht, die Führungsspitze der Hamas in Doha anzugreifen. Nach Hamas-Angaben schlug die Attacke jedoch fehl, es sei kein Mitglied der Verhandlungsdelegation der Hamas getötet worden. Sechs Menschen seien aber ums Leben gekommen.
Der UN-Sicherheitsrat hatte den Angriff daraufhin am Donnerstag in einer gemeinsamen Erklärung verurteilt.
«Wir bekunden unsere Solidarität mit Katar und unterstützen uneingeschränkt die wichtige Rolle, die es weiterhin bei den Vermittlungsbemühungen zwischen Israel und der Hamas, gemeinsam mit Ägypten und den Vereinigten Staaten, spielt», heisst es in der Erklärung Londons, Berlins und Paris. «Wir rufen alle Parteien auf, Zurückhaltung zu üben und die Chance auf Frieden zu ergreifen.»