EU verurteilt Tötung von Al-Dschasira-Journalist im Gazastreifen
Die EU verurteilt die Tötung eines Journalisten in Gaza. Man nehme Israels Anschuldigung, er sei ein Terrorist gewesen, zur Kenntnis, fordere aber Beweise.

Die EU hat die Tötung des Al-Dschasira-Korrespondenten Anas al-Scharif sowie vier weiterer Mitarbeiter des Senders durch die israelischen Streitkräfte im Gazastreifen verurteilt.
Die EU-Aussenbeauftragte Kaja Kallas teilte zudem mit, man nehme den israelischen Vorwurf zur Kenntnis, dass es sich bei der Gruppe um Hamas-Terroristen handelte. «Aber in solchen Fällen müssen im Sinne der Rechtsstaatlichkeit eindeutige Beweise vorgelegt werden», forderte die Estin.
Israels Militär hatte bei einem Luftangriff im Gazastreifen nach Al-Dschasira-Angaben die fünf Mitarbeiter getötet. Al-Scharif und seine Kollegen seien bei einem gezielten Angriff auf ein Zelt für Journalisten in der Stadt Gaza im Norden des Gazastreifens ums Leben gekommen.
Journalist oder Anführer einer Hamas-Zelle
Israels Militär bestätigte den Tod von al-Scharif. Der 28-Jährige habe sich als Al-Dschasira-Journalist ausgegeben, aber eine Terrorzelle der islamistischen Hamas angeführt. Nach Angaben der Organisation Reporter ohne Grenzen wurde ausserdem ein freier Journalist getötet, insgesamt betrage die Zahl der Toten damit sechs.
Kallas drang nach einer Videokonferenz der EU-Aussenminister zudem auf mehr Unterstützung für die notleidenden Menschen im abgeriegelten Gazastreifen. Es kämen zwar mehr Hilfsgüter an, doch der Bedarf sei noch viel grösser. «Wir fordern Israel dringend auf, mehr Lastwagen zuzulassen und eine bessere Verteilung der Hilfe zu ermöglichen.»