Die EU-Kommission ruft die Mitgliedstaaten auf, nach der Abschaffung der Zeitumstellung einen Flickenteppich unterschiedlicher Zeitzonen zu vermeiden.
Ein Uhrentechniker kontrolliert die Mechanik der Zeiger der Kirchturmuhr der Dresdner (D) Lukaskirche.
Ein Uhrentechniker kontrolliert die Mechanik der Zeiger der Kirchturmuhr der Dresdner (D) Lukaskirche. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die EU-Kommission warnt vor den Problemen nach der Abschaffung der Zeitumstellung.
  • Sie fordert die Länder auf, sich in der Frage abzustimmen und eine Lösung zu finden.

Die EU-Kommission hat die Mitgliedstaaten aufgerufen, nach der vorgeschlagenen Abschaffung des Wechsels zwischen Sommer- und Winterzeit einen Flickenteppich unterschiedlicher Zeitzonen zu vermeiden. Die Entscheidung, ob dann dauerhaft Sommer- oder Winterzeit gelten solle, liege allein bei den jeweiligen Mitgliedsländern, sagte die zuständige Verkehrskommissarin Violeta Bulc am Freitag. Sie forderte insbesondere Nachbarstaaten auf, sich in der Frage abzustimmen und eine «gute Lösung» zu finden.

Das Europaparlament hatte im Februar von der Kommission eine Überprüfung der Zeitumstellung gefordert. Bei einer nicht-repräsentativen Online-Befragung im Juli sprachen sich 84 Prozent der rund 4,6 Millionen Teilnehmer gegen die Zeitumstellung aus. 3,1 Millionen Antworten kamen dabei aus Deutschland. Auch dort waren 84 Prozent für die Abschaffung des halbjährlichen Wechsels.

EU-Regierungen und Europaparlament müssen noch zustimmen

Nach den Kommissionsplänen soll die Zeitumstellung im kommenden Jahr fallen, sofern die EU-Regierungen und das Europaparlament zustimmen. Damit würden am 31. März 2019 das letzte Mal die Uhren in den EU-Staaten verpflichtend auf Sommerzeit umgestellt. Beim nächsten Termin, dem 27. Oktober 2019, könnte dann jedes Land entscheiden, ob es bei der ganzjährigen «Sommerzeit» bleibt oder auf dauerhafte «Winterzeit» umstellt.

Bulc zufolge haben bisher erst einige Mitgliedstaaten offiziell zu dem Vorschlag Stellung genommen. Aus der Befragung gehe hervor, dass die Teilnehmer in Portugal, Zypern und Polen sich am deutlichsten für dauerhafte Sommerzeit ausgesprochen hätten. Dagegen seien in Finnland, Dänemark, und den Niederlanden mehr Menschen für die ewige Winterzeit gewesen.

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