In der EU sollen Flüge ab 2025 mit einem Umweltlabel gekennzeichnet werden. Kunden sollen so vergleichen können, wie gross der CO2-Fussabdruck einer Reise wird.
Schönes Motiv aber schlecht für Umwelt und Klima: Ein Flugzeug hinterlässt am blauen Himmel Kondensstreifen.
Schönes Motiv aber schlecht für Umwelt und Klima: Ein Flugzeug hinterlässt am blauen Himmel Kondensstreifen. - Patrick Pleul/dpa
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • In der EU werden ab 2025 Flüge mit einem Umweltlabel bewertet.
  • Kunden sollen so ein zusätzliches Auswahlkriterium bei ihren Buchungen erhalten.
  • Zudem müssen Flugzeugkraftstoffe künftig nachhaltige Treibstoffe beigemischt haben.

In der EU sollen Flüge ab 2025 mit einem Umweltlabel gekennzeichnet werden. So könnten sich Konsumentinnen und Konsumenten besser informieren, und es werde ein Anreiz für mehr Klimafreundlichkeit gesetzt, teilten das EU-Parlament und die Mitgliedstaaten in der Nacht zu Mittwoch mit.

Nach Angaben des Parlaments sollen der erwartete CO2-Fussabdruck pro Passagier und die erwartete CO2-Effizienz pro Kilometer angegeben werden. «So können Fluggäste die Umweltleistung von Flügen verschiedener Unternehmen auf derselben Strecke vergleichen», hiess es in einer Mitteilung.

Treibstoffe müssen grüner werden

Unterhändler des Parlaments und der EU-Staaten einigten sich in der Nacht zudem darauf, dass Flugzeugkraftstoffen künftig eine bestimmte Menge nachhaltiger Treibstoffe beigemischt werden muss. Darunter zählen dem Parlament zufolge synthetisch hergestellte Kraftstoffe wie E-Kerosin, aber etwa auch mit erneuerbaren Energien hergestellter Wasserstoff oder bestimmte Biokraftstoffe, die etwa aus Algen, Bioabfällen oder Altspeiseöl hergestellt wurden.

Ab 2025 sollen laut Parlament mindestens 2 Prozent der Flugkraftstoffe umweltfreundlich sein. Dieser Anteil werde alle fünf Jahre erhöht: auf 6 Prozent 2030, 20 Prozent 2035, 34 Prozent 2040, 42 Prozent 2045 und schliesslich 70 Prozent im Jahr 2050. Die Einigung muss noch formell vom Parlament und den EU-Staaten bestätigt werden.

Mit dem nun gefundenen Kompromiss will die EU dazu beitragen, ihre Klimaziele zu erreichen. Dazu zählt auch, dass die Union bis 2030 netto 55 Prozent weniger Treibhausgase im Vergleich zu 1990 ausstossen will. Bis 2050 sollen unterm Strich gar keine Klimagase mehr ausgestossen werden. Die zivile Luftfahrt ist nach Angaben des EU-Europaparlaments für 13,4 Prozent der CO2-Emissionen im Verkehrssektor der EU verantwortlich.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

ParlamentLuftfahrtEU