Estlands Regierungschefin Kaja Kallas hat sich angesichts des russischen Kriegs in der Ukraine für eine stärkere Nato-Präsenz im Baltikum stark gemacht. «Wir brauchen eine glaubwürdige Verteidigung an Land, in der Luft und auf See. Die aktuelle Situation in unserer Region reicht dafür nicht aus. Wir müssen die Lücke schliessen», sagte sie am Mittwoch nach einem Treffen mit ihrer dänischen Kollegin Mette Frederiksen auf dem estnischen Militärstützpunkt Tapa.
Kaja Kallas scheitert mit Regierungsbildung
Kaja Kallas scheitert mit Regierungsbildung - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Konkret forderte Kallas «kampfbereite Divisionen», Luftverteidigung und mehr Schiffe, die auf der Ostsee patrouillieren.
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«Wir müssen dem Angreifer zeigen, dass wir bereit sind, uns hier zu verteidigen. Und wenn es sein muss, wir auch bereit sind, zu kämpfen», sagte sie. «Um Frieden zu haben, müssen wir uns auf Krieg vorbereiten. Abschreckung und Verteidigung sind besser und auch billiger als Krieg

Die baltischen EU- und Nato-Mitglieder Estland, Lettland und Litauen grenzen an Russland, Lettland und Litauen auch an dessen Verbündeten Belarus. Die kleinen Ostsee-Anrainer sind wegen des russischen Vorgehens in der Ukraine besorgt um ihre Sicherheit.

Dänemark hatte sich am Dienstag bereit erklärt, weitere Soldaten ins Baltikum zu entsenden, falls die Nato dies offiziell beantrage. «Wir gehen davon aus, dass die Nato will, dass wir hier mit rund 800 zusätzlichen Soldaten präsent sind», sagte Frederiksen in Tapa. Ihr Land ist in den baltischen Staaten bereits unter anderem mit mehr als 200 Soldaten sowie F-16-Kampfjets vertreten.

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