Baltenstaaten verweigern Überflug für Putins Gäste am 9. Mai

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Estland,

Estland und Litauen haben ihren Luftraum für ausländische Staatsgäste gesperrt, die zum russischen «Tag des Sieges» am 9. Mai reisen wollen.

Serbien Vucic Putin
Medienberichten zufolge nahm der serbische Präsident Vucic eine andere Flugroute nach Russland. (Archivbild) - Keystone

Ausländische Staatsgäste können zum Weltkriegsgedenken in Russland nicht über die baltischen Staaten Estland und Litauen fliegen. Die beiden EU- und Nato-Staaten haben ihren Luftraum für Staats- und Regierungschefs gesperrt, die zum «Tag des Sieges» am 9. Mai reisen wollen – dem russischen Feiertag zum Gedenken an den sowjetischen Sieg über Hitler-Deutschland.

Auch der dritte Baltenstaat Lettland soll Medienberichten zufolge die Überflüge nach und von Moskau untersagen. «Die Nutzung des estnischen Luftraums für die Reise nach Moskau zur Parade am 9. Mai steht ausser Frage und Estland beabsichtigt nicht, die Veranstaltung in irgendeiner Weise zu unterstützen.»

Dies teilte Aussenminister Margus Tsahkna in Tallinn mit. Demnach habe Estland bereits kubanischen und brasilianischen Flugzeugen mit wichtigen Personen an Bord den Überflug verweigert.

Keine Überfluggenehmigungen für Vucic und Fico

Auch Litauen gestattete es bereits zwei Regierungsfliegern nicht, seinen Luftraum zu durchqueren. Präsident Gitanas Nauseda bestätigte in Vilnius Medienberichte, wonach dem serbischen Staatschef Aleksandar Vucic und dem slowakischen Ministerpräsidenten Robert Fico keine Überfluggenehmigungen erteilt worden seien.

Er begründete die Entscheidung mit Sicherheitsbedenken. Lettland soll serbischen Medienberichten zufolge ebenfalls so vorgegangen sein. Eine Bestätigung aus Riga gab es dafür zunächst nicht.

Die russische Aussenamtssprecherin Maria Sacharowa warf den beiden Ländern vor, die Souveränität von Staaten bei ihrer Aussenpolitik einzuschränken. Die jetzige Weigerung sei ein weiterer empörender Fall.

Nur zwei Gäste aus Europa

Vucic und Fico sind die beiden einzigen europäischen Staats- und Regierungschefs, die an den Feierlichkeiten am 9. Mai in der russischen Hauptstadt teilnehmen wollen. Der serbische Präsident ist Medienberichten zufolge aber bereits über eine andere Flugroute nach Russland gekommen.

Nach einem Zwischenstopp in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku sei er in Moskau gelandet, berichteten russische Agenturen. Fico dagegen will nach Angaben aus Bratislava erst am Donnerstag anreisen.

Estland, Lettland und Litauen waren im Zweiten Weltkrieg abwechselnd von der Sowjetunion und Deutschland besetzt. Nach Kriegsende blieben sie bis 1991 gezwungenermassen Teil der Sowjetunion. Die meisten Esten, Letten und Litauer sehen den 9. Mai daher nicht als Tag des Sieges über Hitler-Deutschland, sondern als Beginn der erneuten Besatzung ihrer Heimatländer durch die Sowjetunion.

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Kommentare

User #8906 (nicht angemeldet)

Nach 80 Jahren geht der Kampf offensichtlich weiter. Schande!

User #1534 (nicht angemeldet)

Jetzt müssen alle einen 5 Minuten Umweg fliegen. 😂😂😂

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