Erstes Treffen der EU-Plattform für gemeinsame Gas-Einkäufe
Vertreter der EU-Länder haben sich erstmals über gemeinsame Gas-Einkäufe ausgetauscht. So wollen sie die Energieversorgung während dem Ukraine-Krieg sichern.

Das Wichtigste in Kürze
- Wegen dem Ukraine-Krieg will sich die EU von russischem Gas unabhängig machen.
- Nun haben sich Vertreter der EU-Länder erstmals über gemeinsame Gaskäufe ausgetauscht.
Die EU hat erste Schritte für gemeinsame Gaskäufe unternommen. Vertreter der EU-Länder und der Europäischen Kommission haben sich am Freitag erstmals im Rahmen einer neuen Plattform zur gemeinsamen Beschaffung von Gas, Flüssiggas und Wasserstoff per Videokonferenz getroffen. Dies gab ein Sprecher der Brüsseler Behörde bekannt.
Bei der Plattform handelt es sich demnach um einen freiwilligen Mechanismus, um die Einkäufe der EU zu koordinieren. So will man die gemeinsame Marktkraft und den politischen Einfluss der Union nutzen. Davon erhofft sich die Kommission auch Vorteile beim Preis.

Die Staats- und Regierungschefs der EU hatten sich beim EU-Gipfel Ende März auf freiwillige gemeinsame Gas-Einkäufe geeinigt. Ziel sei es, die Energieversorgung vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs sicherzustellen und die Gasspeicher bis zum nächsten Winter aufzufüllen. Ausserdem sollte die Plattform die Kooperation mit Lieferanten auf lange Sicht verbessern, etwa im Bereich von Wasserstoff und erneuerbaren Energien.
EU will sich von russischem Gas lösen
Die EU hat sich zum Ziel gesetzt, so schnell wie möglich von russischen Energielieferungen loszukommen. Die Kommission will etwa Gas-Importe aus Russland bis Ende des Jahres um zwei Drittel reduzieren. Dafür muss sie dringend neue Partner für Importe finden. Nach Angaben der Kommission werde nämlich bislang etwa 40 Prozent des Gases in der EU aus Russland importiert.