Wegen Grenzverletzung leitet die Ukraine ein Strafverfahren gegen Russland ein. Schuld daran hat die Ankunft des ersten Personenzug auf der Krim.
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Auf die erste Ankunft des russischen Krim-Zugs folgt ein Strafverfahren der Ukraine. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Mittwoch hat der erste russische Personenzug die Krim-Brücke überquert.
  • Darin sieht die Ukraine eine Grenzverletzung und leitet ein Strafverfahren ein.

Nach Ankunft des ersten russischen Personenzuges auf der Schwarzmeer-Halbinsel Krim haben Ermittler in der Ukraine ein Strafverfahren wegen Grenzverletzung eingeleitet. Der Personenzug aus St. Petersburg habe am Mittwoch auf der Krim-Brücke illegal die Staatsgrenze der Ukraine überquert. Dies teilte die zuständige Behörde der Generalstaatsanwaltschaft in Kiew mit.

Krim gehört völkerrechtlich zur Ukraine

Die Krim gehört völkerrechtlich zur Ukraine, der Nachbar Russland sieht sie als sein Staatsgebiet an. Kremlchef Wladimir Putin hatte die Bahnverbindung am Montag mit einer weltweit beachteten Bahnfahrt eröffnet. An dem Tag fuhr auch der Zug aus St. Petersburg los, der nun sein Ziel erreichte.

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Die Krim-Brücke verbindet Russland und die Krim-Halbinsel. - Keystone

Die EU hatte die Freigabe der von Russland gebauten Krim-Brücke für den Bahnverkehr als weiteren Völkerrechtsverstoss verurteilt. Seit vergangenem Jahr ist die mit 19 Kilometern längste Brücke Europas und Russlands bereits für den Autoverkehr freigegeben. Russland hatte sich die Krim nach einem international nicht anerkannten Referendum einverleibt. Die USA und die EU sprechen von einer Annexion.

Zugverkehr wurde 2014 eingestellt

Die Ukraine hatte den Zugverkehr auf die Krim 2014 eingestellt. Dass nun erstmal wieder Züge auf die Halbinsel rollen, sieht das Land als Verletzung seiner Souveränität und territorialen Unversehrtheit.

In der Hafenstadt Sewastopol empfing ein Orchester die Reisenden mit festlicher Musik. Von der russischen Hauptstadt Moskau aus gibt es nun auch täglich eine Verbindung in die Krim-Hauptstadt Simferopol. Start der rund 2000 Kilometer langen Fahrt, die rund 33 Stunden dauert, war am Dienstagabend.

Früher fuhren die Züge durch die Ukraine. Die Kosten der Brücke in der Meerenge von Kertsch werden mit 228 Milliarden Rubel (3,3 Milliarden Euro) angegeben.

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