Zwangsarbeit oder sexuelle Ausbeutung: Noch nie wurden in Grossbritannien so viele Fälle moderner Sklaverei gemeldet.
Moderne Sklaverei Grossbritannien
In Grossbritannien wurde bezüglich moderner Sklaverei ein neuer Höchststand erreicht. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • 5145 Fälle moderner Sklaverei wurden im vergangenen Jahr in Grossbritannien gemeldet.
  • Das sind so viele wie nie zuvor.
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Mehr als 5000 potenzielle Opfer von moderner Sklaverei und Menschenhandel – und damit mehr als je zuvor – sind den britischen Behörden im vergangenen Jahr gemeldet worden. Erstmals stellten britische Staatsangehörige dabei den höchsten Anteil, gefolgt von Albanern und Vietnamesen, teilte die Ermittlungsbehörde NCA (National Crime Agency) am Montag in London mit.

Vor allem Anstieg bei Kindern

Häufig wurden die Opfer demnach zu Zwangsarbeit genötigt oder sexuell ausgebeutet. Besonders auffällig ist in den Statistiken der Anstieg bei Kindern: Sie werden laut NCA oft als Drogenkuriere eingesetzt und bringen Kokain und Heroin in ländliche Gebiete und an die Küsten. «Sie werden mit Geld angelockt, aber dann schnell mit Gewalt genötigt», sagte der Vize-Direktor der NCA, Tom Dowdall.

Anstieg um 35 Prozent

Insgesamt wurden 5145 Fälle gemeldet. Das sei ein Anstieg um 35 Prozent im Vergleich zu 2016. Die Ermittler führen dies auch auf eine stärkere Sensibilisierung für das Thema zurück. Sie gehen aber von einer hohen Dunkelziffer aus. Die Statistiken zur Sklaverei und zum Menschenhandel werden seit 2009 erstellt. Die NCA ist die führende Ermittlungsbehörde für organisierte Kriminalität in Grossbritannien.

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