Der türkische Präsident Erdogan ernennt zum ersten Mal eine Frau zur Chefin der türkischen Zentralbank. Hafize Gaye Erkan übernimmt in schwierigen Zeiten.
Türkische Fahne in Istanbul
2023 nehmen die Türkei (Rang 14) und Saudi-Arabien (Rang 21) die tiefsten Platzierungen für die Schweiz ein. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Erdogan hat eine ehemalige US-Bankerin zur Chefin der türkischen Zentralbank ernannt.
  • Hafize Gaye Erkan ist die erste Frau in dieser Position.
  • Fachleute halten es für fraglich, ob Erdogan seine Niedrig-Zins-Politik ändern wird.
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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat eine ehemalige US-Bankerin zur Chefin der türkischen Zentralbank ernannt. Hafize Gaye Erkan ersetzt Sahap Kavcioglu, wie am Freitag im türkischen Staatsanzeiger veröffentlicht wurde. Die an der Universität Princeton ausgebildete Erkan ist die erste Frau in dem Amt, das sie in schwierigen Zeiten übernimmt.

Die Inflation in der Türkei liegt bei knapp 40 Prozent. Die türkische Landeswährung Lira war in den vergangenen Tagen auf Rekordtiefs im Vergleich zu Euro und Lira gerutscht.

Abkehr vom Niedrig-Zins-Kurs?

Beides sehen Fachleute unter anderem in der von Erdogan präferierten Niedrig-Zins-Politik begründet. Er hatte die Notenbank in der Vergangenheit immer wieder unter Druck gesetzt, die Zinsen trotz der Inflation niedrig zu halten. Die Chefs hatte er mehrmals ausgetauscht.

Auf eine Abkehr von diesem Kurs hatte auch die Neubesetzung des Finanzministeriums mit dem Ökonomen Mehmet Simsek angedeutet. Im Gegensatz zu Erdogan gilt er als Vertreter konventioneller ökonomischer Theorien. Dass der Präsident Erkan und Simsek jedoch tatsächlich gewähren lässt, wird von manchen Beobachtern bezweifelt.

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