Bei einem Besuch in der geteilten zyprischen Stadt Nikosia hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan seine Forderung nach einer Zwei-Staaten-Lösung auf der Mittelmeerinsel unterstrichen.
Erdogan in Nikosia
Erdogan in Nikosia - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Türkischer Präsident zu Besuch in besetztem Nordteil der Insel.

Die Wiederaufnahme eines Verhandlungsprozesses im Zypern-Konflikt könne nur «zwischen zwei Staaten» erfolgen, sagte Erdogan in einer Rede am Dienstag. Die «Souveränität» des Nordteils von Zypern und seine «Gleichberechtigung» mit der Republik Zypern müsse anerkannt werden.

Zypern ist seit 1974 in einen griechisch-zyprischen Süden und einen türkisch-zyprischen Norden geteilt; damals wurde der nördliche Teil der Mittelmeerinsel von der Türkei besetzt. Die UNO bemüht sich seit langem um eine Vermittlung, bisher ohne Erfolg. Die Türkei ist der einzige Staat, welcher die 1983 ausgerufene Türkische Republik Nordzypern anerkennt.

«Ohne die Anerkennung der Tatsache, dass es zwei Völker und zwei Staaten gibt, können keine Fortschritte erzielt werden», sagte Erdogan. Den griechischen Zyprern warf er vor, auf eine «maximalistische» und «unaufrichtige» Position zu bestehen, die «von der Realität losgelöst» sei. «Sie sind nicht ehrlich», betonte Erdogan. Denselben Vorwurf erhob er auch gegen die EU.

Erdogan wollte am Dienstag auch die Geisterstadt Varosha besuchen. Der von der Türkei kontrollierte Küstenort liegt direkt an der UN-Pufferzone zwischen dem türkischen Nord- und dem griechischen Südteil der Mittelmeerinsel. Erdogan hält sich seit Montag anlässlich des 47. Jahrestages der türkischen Invasion in Nordzypern auf.

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